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Spüre verborgene Pfade auf, entdecke neue Werke oder durchstöbere das Archiv uralter Artikel. Ein Wort genügt – und der Kosmos öffnet sich.
🌟 World Fantasy Awards 2025: Wenn Literatur plötzlich wieder magisch wird
Die Fantasywelt hat ihre neuen Krönchenträger gekürt: In Brighton wurden die World Fantasy Awards 2025 verliehen, und wer denkt, da geht’s nur um Drachen und Dolche, hat die Rechnung ohne Wortgewalt, Kreatitivität und Subtext gemacht.
🏆 Bester Roman: The Tainted Cup – Robert Jackson Bennett
Ein Ermittlungsduo löst Morde in einer Welt, in der Pflanzen ganze Städte verschlingen können. The Tainted Cup ist Fantasy-Noir mit feuchtem Boden unter den Füßen: düster, elegant, leicht angefault und trotzdem brillant geschrieben. Bennett beweist, dass Genregrenzen nur Dekoration sind und dass Krimis mit Pilzsporen einfach die spannenderen sind.
📖 Beste Novelle: Yoke of Stars – R.B. Lemberg
Lemberg bleibt seiner „Birdverse“-Welt treu und schreibt poetische Magie über Identität, Sprache und Zugehörigkeit. Hier geht es weniger um Schlachten, mehr um Selbstverständnis, so, als hätte man Tolkien mit Virginia Woolf gekreuzt. Eine preiswürdige Meditation über das, was wir tragen und was wir ablegen.
🦅 Beste Kurzgeschichte: Raptor – Maura McHugh
Ein Text wie ein Schlag in den Nacken. Raptor verbindet Mythos und Trauma zu einer modernen Sage über Verlust und Wut. McHugh schreibt, als würde Angela Carter einem Falken die Krallen schärfen. Kurz, schmerzhaft, präzise. Unglaublich lesenswert.
🎨 Bestes Künstlerwerk: Liv Rainey-Smith
Wer Fantasy liebt, kennt Rainey-Smiths Linoldrucke: Handwerk, Symbolik, Okkultismus und ein Hauch Hexerei. Sie illustriert nicht einfach, sie beschwört. Ihr Werk wirkt, als würde Goya die Tarotkarten neu ziehen, verdienter kann dieser Preis kaum sein.
🕊️ Lebenswerk-Preise: Juliet Marillier & Michael Whelan
Marillier hat mit Werken wie Daughter of the Forest gezeigt, dass Märchen nicht veraltet sein können, wenn man sie einfach ernst nimmt. Ihre Bücher sind Folklore mit Herz und literarischem Muskeltonus.
Whelan dagegen ist die visuelle DNA der Fantasy, seine Cover prägten ganze Generationen. Ohne ihn sähen viele Bücher heute schlicht schlechter aus.
🔮 Kommentar: Keine Showeffekte, nur Substanz
Was diese Preisträger eint: kein Bombast, keine Pose, dafür Handwerk, Ideenreichtum und reine Hingabe für dieses wahrhaft wunderbare Genre. Es ist die Art Fantasy, die nicht schreit, sondern flüstert und gerade deshalb einen unglaublichen Nachhall besitzt.


