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Wicked: For Good – Wenn man so laut singt, dass man Potter übertönt
📰 Was ist los?
Wicked: For Good singt sich weiter durch die Jahrescharts und hat laut neuesten Berichten die komplette Twilight-Saga sowie mindestens einen Teil der Pirates-of-the-Caribbean-Reihe an der US-Kinokasse überholt. In einigen Meldungen wird der Film bereits als neuer Champion über Harry Potter und den Stein der Weisen gefeiert – während die offiziellen Listen ihn noch knapp darunter führen. Zahlenzauber mit Glitzerüberzug.
🐛 Was denken wir?
Das Ganze wirkt ein wenig wie ein Musical-Finale, in dem alle Figuren gleichzeitig etwas anderes singen: Die einen jubeln über den Sturz eines „der größten Fantasy-Blockbuster aller Zeiten“, die anderen zeigen stur auf die Box-Office-Mojo-Zahlen und murmeln „noch nicht ganz, Freunde“. Für den Fantasykosmos ist das vor allem ein hübsches Kuriosum: Ein Hexen-Sequel, das sich an Potter festbeißt, während Netflix, Streaming und Sequel-Müdigkeit das Kino zersägen. Ob Glinda am Ende wirklich über dem Zauberschüler steht, ist fast egal – wichtiger ist die Erkenntnis, dass Fantasy mit Musicals, Besen und grünen Scheinwerfern derzeit besser läuft als so manche Superhelden-Rüstung.
🧹 Hexenmusical überholt Twilight – und schrammt nun am ersten Potter-Film vorbei
Wenn gerade wenig los ist, freuen sich Box-Office-Journalisten über jede Zahl hinter dem Komma. Diesmal hat es Harry Potter und der Stein der Weisen erwischt: Laut diversen Meldungen hat Wicked: For Good den „einen der größten Fantasy-Blockbuster aller Zeiten“ an den US-Kinokassen überholt, zumindest, wenn man großzügig rundet und sehr fest an grüne Glitzerstatistiken glaubt.
Fest steht: Das Hexen-Sequel von Jon M. Chu hat nach knapp einem Monat Laufzeit alle Twilight-Filme hinter sich gelassen und schrubbt sich inzwischen durch die Top-100 der US-Einspielergebnisse. Inzwischen kratzt der Film an der Marke von rund 317 Millionen Dollar domestic und liegt damit praktisch auf Augenhöhe mit Potters erstem Kinojahrgang, der offiziell bei knapp 318,9 Millionen Dollar steht.
Ob man das schon „überholen“ nennt oder „auf der linken Spur blinken“, bleibt Ansichtssache.
📊 Zahlenmagie: Wie viel Vorsprung ein Galleonenstück ausmacht
Schauen wir kurz in die Kristallkugel der Zahlen:
- Harry Potter and the Sorcerer’s Stone: ca. 318,9 Mio. Dollar domestic, knapp 975 Mio. weltweit.
- Wicked: For Good: aktuell rund 317,5 Mio. Dollar domestic, etwa 476 Mio. weltweit und damit Platz 13 der Jahrescharts 2025.
Dazu kommen Artikel, die schon vor ein paar Tagen frohlockten, Wicked 2 sei nur noch „ein paar Millionen“ von Potters Marke entfernt oder im selben Atemzug gleich dabei, noch ein paar Piratenfilme auf dem Weg zur Ruhmeshalle zu versenken.
Mit anderen Worten:
- Faktisch hat Wicked: For Good Twilight und diverse Karibik-Piraten sauber kassiert.
- Rechnerisch hängt der Film gerade noch am Besenstiel unterhalb von Hogwarts.
- Marketingseitig ist der Sieg natürlich längst eingefahren – sonst wäre die Überschrift ja nur halb so dramatisch.
🧙 Was heißt das für Fantasy-Fans, außer „mehr Gesang, weniger Besen“?
Für das Genre ist das Ganze vor allem ein Stimmungsbarometer:
- Fantasy bleibt kinotauglich, selbst wenn sie in Form eines zwei Filme langen Broadway-Musicals daherkommt, statt als Schlachten-Epos mit Zauberschule.
- Die Wicked-Reihe hat mit Teil 1 und 2 inzwischen zusammen weit über eine Milliarde Dollar eingespielt – genug, um zu zeigen, dass „Hexen, aber bitte mit Gesang“ im Mainstream angekommen sind.
- Gleichzeitig wirkt der Vergleich mit einem über 20 Jahre alten Potter-Film ein bisschen wie der Moment, in dem man stolz verkündet, man sei jetzt „fast so groß wie Papa“. Stimmt, aber Papa steht halt immer noch einen halben Kopf höher.
Spannend wird eher die Frage, ob Wicked 2 awards-mäßig an den ersten Film anschließen kann, der brachte es immerhin auf über 700 Mio. weltweit und zehn Oscar-Nominierungen für seine beiden Hauptdarstellerinnen. Beim Sequel sind Kritikerbewertungen und Buzz bislang merklich gedämpfter.



