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🛡️ Tad Williams: Der Drachenbeinthron – Ein Turm aus Elfenbein, errichtet aus Worten.
Der Auftakt zur Otherland-Saga mag bekannter sein, doch Tad Williams‘ „Der Drachenbeinthron“ ist das eigentliche Fundament seines literarischen Ruhms. Dieses Werk ist epische Fantasy in ihrer reinsten Form – komplex, langsam, detailverliebt. Kein Titel für Schnellhörer oder Magie auf Knopfdruck, sondern ein Werk, das sich wie ein uralter Teppich aus Mythen, Intrigen und Prophezeiungen vor einem ausbreitet.
Und ja: Wer George R. R. Martin liebt, sollte wissen – dieser hier hat Game of Thrones überhaupt erst möglich gemacht. Williams war der Pfadbereiter.
🧭 Worum geht’s eigentlich?
In Osten Ard, einem Reich, das in weiten Teilen auf Mythen gebaut ist, regiert nach dem Tod von König Johann Presbyter ein neuer Herrscher: sein Sohn Elias – schwach, leicht manipulierbar, innerlich zerrissen. Eine uralte dunkle Macht erwacht erneut. Im Zentrum der Geschichte steht der Küchenjunge Simon, dessen Reise vom Naivling zum wissenden Streiter gegen das Unheil zu einer der eindrucksvollsten Coming-of-Age-Erzählungen der Fantasy wird.
Das Ganze beginnt harmlos – und endet in einem Strudel aus uralter Magie, vergessenen Königreichen und dem düsteren Geheimnis um das sagenumwobene Schwert „Dorn“.
🔍 Stärken & Schwächen
🎙 Sprecher: Andreas Fröhlich (u.a. Bob Andrews von den Drei ???) führt mit feinem Gespür durch die Geschichte. Seine Stimme verleiht dem gesamten Szenario Würde und schafft es, selbst Nebenfiguren eine echte Aura zu geben.
🧙 Welt: Osten Ard ist nicht einfach Kulisse. Es ist ein atmender Kosmos mit Sprachen, Sagen und Geschichte. Wer hier ankommt, bleibt gerne länger.
📚 Tempo: Ja, es dauert, bis der Drache brüllt. Aber genau das ist das Geschenk. Williams lässt seine Welt atmen. Und wehe dem, der sich ihr mit Oberflächlickeit und Ungeduld nähert – dieses Werk fordert Hingabe.
⚔️ Komplexität: Kein reines Schwarz-Weiß. Intrigen, Machtspiele, Menschlichkeit – Williams behandelt seine Figuren mit literarischer Sorgfalt.
🐢 Warnung: Wer nur die nächste sexy Elfenkriegerin mit Schicksalsmission sucht, wird hier nicht fündig. Das ist große Erzählkunst – kein Genre-Fastfood.
🧵 Markanter Moment
Simon, verletzt und halb wahnsinnig, irrt durch das unterirdische Herz des Hochhorsts. Dort trifft er auf ein uraltes Wesen – und erkennt erstmals, wie tief die Geschichte der Welt reicht. Ein Moment zwischen Fabel und allumfassender Finsternis, der sprachlich so kunstvoll ist, dass man vergisst, dass man „nur“ zuhört.
📜 Fazit
„Der Drachenbeinthron“ ist der erste Ziegelstein in einer Kathedrale aus Erzählkunst. Wer sich darauf einlässt, wird nicht mit schnellen Wendungen belohnt, sondern mit einer Welt, die sich Schicht für Schicht offenbart – wie altes Gestein, durchzogen von Goldadern.
Andreas Fröhlich macht das Ganze zu einem Hörerlebnis von seltener Dichte. Wer sich schon immer fragte, ob Fantasy wirklich Literatur ist, bekommt hier eine klare Antwort.
Was Williams mit sprachlicher Eleganz erzählt, schwappt heute oft als schaumige Schnellproduktion über TikTok. Dieser Roman erinnert daran, dass Fantasy einst von Substanz lebte – nicht von Algorithmen.
🌟 Bewertung
Varanthis-Skala:
★★★★★ – „Ein episches Monument der Fantasy – kunstvoll gelesen und literarisch überragend.“

Autor: | Tad Williams |
Titel: | Der Drachenbeinthron |
Sprecher: | Andreas Fröhlich |
Hörbuchverlag: | Der Hörverlag |
Laufzeit: | 36:32 Std. |
Art: | Ungekürzte Lesung |
Reihe: | Das Geheimnis der Großen Schwerter, Band 1 |
Erschienen: | Februar 2013 |
Sprache: | Deutsch |
Plattform: | Audible, BookBeat, Spotify, CD |
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