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🏰 Sleep Token – Even in Arcadia: Sakral? Ja. Metal? Auch. Fisch oder Fleisch? Beides nicht und nicht mal Karotte.
Sleep Token betreten erneut ihren ganz eigenen Altarraum zwischen leichtfertigem Pop-Bekenntnis und metallischem Schwermut. Dabei ist Even in Arcadia keine Platte, die sich beim ersten Durchlauf komplett erklärt. Sie taucht ein – in diffuse Lichtschimmer, schwer atmende Beats und eruptive Gitarren, die sich anfühlen wie ein Faustschlag nach einem stillen Gebet. Kein klassisches Fantasy-Material, aber ein Trip, der sich wie ein Ritual anfühlt – dunkel, verletzlich, und manchmal einfach wunderschön.
Was erwartet dich?
- Genre(s): Progressive Metal, Ambient Rock, Art-Pop, R&B
- Vergleichbar mit: Wenig, höchstens mit einem Soundbad aus Deftones, R’n’B-Untoten und Meshuggah, die glauben, sie hätten neuerdings das meditieren gelernt
- Klangfarbe: Getaucht in Dämmerung, durchzogen von Schmerz, versiegelt mit Hall
Sleep Token machen Musik für Menschen, die nachts wachliegen, weil ihr Kopf einfach nicht abschaltet. Wechselweise flüsternd und schreiend – Vessel ist dabei im eigentlichen Sinne keine Figur, sondern ein Art musikalischer Zustand. Während du noch versuchst, die Lyrics zu entschlüsseln, haben dich die Songs längst verschlungen. Gitarren winden sich um fragile Vocals, Synthesizer pumpen durch leere Kathedralen, und irgendwo dazwischen schwebt ein Saxophon wie ein letzter Gruß aus vermeintlich besseren Zeiten.
Highlights & Schwächen
- Highlights:
- Emergence – der Übergang vom Hauch zur Eruption
- Even in Arcadia – Titeltrack mit hypnotischer Eigenmacht
- Gethsemane – religiös aufgeladen, emotional entkernt, trotzdem stark
- Besondere Momente:
Wenn in Past Self die Percussion langsam über das fragile Piano kriecht, oder wenn Damocles plötzlich alles zerschlägt, was vorher zart aufgebaut wurde – das sind die Szenen, in denen das Album nicht nur hörbar, sondern spürbar wird. - Mögliche Schwäche:
Das alles wirkt manchmal eher wie ein Theaterstück als ein Album. Wer hier auf klare Struktur und Hooks hofft, wird verloren gehen – oder genau das lieben.
Fazit
Even in Arcadia ist ein inneres Beben. Kein Album, das man mitsingt, sondern eines, mit dem man im Zwiegespräch bleibt. Es ist leise, stellenweise kryptisch, aber immer eindringlich. Es ist mehr Ausdruck als Erzählung und oft genug mehr Gefühl als Teil irgendeines Genres. Vielleicht ist es ja gerade deshalb ein Statement, weil in unserer Zeit, vieles nur noch nach Rezept funktioniert. Vermutlich wird die Band mit diesem Album ihre Fanbasis nicht verbreitern, aber wer die Band ohnehin liebt, dürfte sich zu neuen Treueschwüren berufen fühlen.

Künstler: | Sleep Token |
Albumtitel: | Even in Arcadia |
Erscheinungsdatum: | 9. Mai 2025 |
Genre: | Progressive Metal, Indie Rock, Ambient Rock, Art-Pop, R&B |
Label: | RCA Records |
Spielzeit: | 56:33 Minuten |
- Look to Windward
- Emergence
- Past Self
- Dangerous
- Caramel
- Even in Arcadia
- Provider
- Damocles
- Gethsemane
- Infinite Baths
🎶 Album-Playlist
Hier kannst du dir alle Songs zu „Even in Arcadia“ anhören – offiziell bereitgestellt von Sleep Token auf YouTube:
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