Sacred 2 Remaster: Wenn alte Helden über die eigenen Schwerter stolpern

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⚔️ Sacred 2 Remaster: Wenn alte Helden über die eigenen Schwerter stolpern

Eigentlich klingt das ja alles märchenhaft hübsch: Sacred 2 Remaster als glanzvolles ARPG-Remake und Comeback in Würde und ohne die zahlreichen Fehler der Vergangenheit. Stattdessen fühlt sich das neue Remaster an wie eine Reliquie, die jemand aus dem Museum gezerrt und mit RTX-Glanzspray besprüht hat. Die Welt von Ancaria ist bunt wie eh und je, doch wer spielt, merkt schnell: Das Alter riecht man.

Die Technik wankt, die Kamera taumelt, das Kampfsystem klickt wie ein rostiger Taschenrechner. Und ja, es gibt Pop-ins, Ruckler und Bugs, als hätte jemand beim Übersetzen der alten Ascaron-Engine einfach eine Automatik betätigt.

Immerhin bleibt das Gute erhalten: die herrlich überambitionierte Welt, die Licht-und-Schatten-Kampagnen und das abgründige, teilweise sehr deutsche Humorverständnis, das damals wie heute fröhlich zwischen Satire und Fremdscham pendelt.

🧙 Ein Remaster ohne Zaubertrank

Grafisch hat man nachgebessert, klar. Texturen glänzen, Biome leuchten, aber das Spielgefühl bleibt eben auch das von 2008: träge, kantig, wenn charmant, dann eher aus Versehen. Das liegt natürlich auch am Writing, das leider unberührt blieb. Und ja, klar, die Welt ist groß und man kann verdammt viel in ihr herumlaufen, aber man hat davon ziemlich schnell genug, denn auch hier gilt: Wirklich attraktiv ist die Rückkeher nach Ancaria nicht, und es hängt reichlich Staub über allen Welten.

🎬 Offizieller DevLog

Franz Stradal, einer der ursprünglichen Köpfe hinter *Sacred*, spricht über das Remaster, alte Fehler, neue Texturen und den Geist von Ancaria. Bereitgestellt von THQ Nordic Inside auf YouTube:

⚰️ Kommentar & Fazit: Sacred bleibt heilig, aber nur im Herzen

Sacred 2 Remaster erinnert daran, warum die Serie Kultstatus hatte, und warum sie verschwand. Das Game war bereits zur Zeit seines Originalreleases eher retrospektiv angelegt und konnte nicht mit spielerischen Innovationen aufwarten, was die eher bieder remasterte Neuauflage noch ein wenig rostiger wirken lässt. Letztlich eben wieder eines der vielen Remaster, die uns derzeit um die Ohren gehauen werden. Unter dem Strich bleibt ein eher halbgarer Versuch, Nostalgie zu melken, ohne vorher mal ordentlich Staub zu wischen. Wer Ancaria wirklich vermisst, kann hier wieder eintauchen. Alle anderen sollten vielleicht lieber warten, bis jemand dem guten alten T-Energy-System mit spielerischer Finesse und einer guten Geschichte neues Leben einhaucht.

Humorvoller Fantasy-Banner: ein verdutzt dreinschauender Ork starrt direkt nach vorn, darüber steht groß ‚Selbsterkenntnis?‘, darunter der Slogan ‚Unsere Fantasy-Quizzes machen schlau.
Episches Fantasy-Banner im Stil von Gandalf: Ein weißbärtiger Zauberer blockiert mit erhobenem Stab den Weg und ruft ‚Du kannst nicht vorbei!‘. Darunter der Zusatz: ‚Es sei denn, du abonnierst unseren Newsletter!‘. Rechts unten ein glühender, magischer Button mit der Aufschrift: ‚Lass mich rein, du Narr!