Rosetta Stone – Dose Makes the Poison (Review)

🔍 Suche im Fantasykosmos

Spüre verborgene Pfade auf, entdecke neue Werke oder durchstöbere das Archiv uralter Artikel. Ein Wort genügt – und der Kosmos öffnet sich.


🕯 Rosetta Stone – Dose Makes the Poison: Goth-Gravitas im digitalen Rausch

Die britischen Gothic-Veteranen Rosetta Stone melden sich mit ihrem zweiten Release 2025 zurück und diesmal richtig. Dose Makes the Poison ist keine nostalgische Beschwörung, sondern ein relevanter Beitrag zur Gegenwart: düster, atmosphärisch, politisch. Goth, der Haltung zeigt, ohne an Eleganz einzubüßen.

🎧 Was erwartet dich?

  • Genre: Gothic Rock / Darkwave / Post-Punk mit Industrial-Anklängen
  • Vergleichbar mit: Sisters of Mercy trifft Nine Inch Nails, gefiltert durch Porl Kings bitter-scharfe Stimme
  • Klangfarbe: Basslastig, synthgetrieben, mal hypnotisch, mal frontal – eleganter Darkwave mit rauer Kante

Highlights:

  • Dive Down Spiral – Strings, Gitarre, Wut: der Opener packt sofort.
  • Connect the Dots – hypnotische Basslinie, exotische Gitarren, mitreißende Vocals.
  • Kick the Can – melodisch schön, textlich politisch bissig.
  • Scars – persönliche Verletzlichkeit, selten so direkt bei King gehört.
  • Unfriended – Pop-Hook inmitten der Schwärze – catchy und clever.
  • Source Neutral – atmosphärischer Schlusspunkt, der Hoffnung wagt.

🏰 Besondere Momente

  • Texte zwischen politischem Statement und persönlicher Reflexion, ungewöhnlich offen für die Szene.
  • King agiert als Soloarchitekt, reduziert, aber nie blutleer.
  • Die Balance: erste Hälfte drängend, zweite Hälfte hypnotisch.
  • Titeltrack „Dose Makes the Poison“: könnte auch 1985 erschienen sein und klingt trotzdem frisch.

📜 Hintergrund

Rosetta Stone wurden Anfang der 90er von Porl King und Karl North gegründet, unterstützt von der Drum-Machine Madame Razor. Die Band wurde schnell als Bindeglied zwischen Sisters of Mercy und Industrial-Rock gefeiert, bevor sie sich Ende der 90er auflöste. King führte die Linie über Miserylab und In Death It Ends fort.

Nach dem Comeback mit Seems Like Forever (2019) und Cryptology (2020) erschien 2024 Under the Weather , ein sperriges, aber mutiges Album. 2025 brachte zunächst die eher überflüssige Cover-Sammlung Nothing Is Sacred. Doch jetzt, mit Dose Makes the Poison, liefert Rosetta Stone das erste wirklich relevante Album des Jahres, eigenständig, gesellschaftskritisch, klanglich stark.


🪓 Fazit

Dose Makes the Poison zeigt Rosetta Stone auf der Höhe ihrer späten Kunst: nicht so bombastisch wie in den 90ern, aber relevanter als je zuvor. Goth, der keine Flucht, sondern Konfrontation ist.

Albumcover Rosetta Stone – Dose Makes the Poison: In grün getöntem Kupferstich-Stil predigt eine Gestalt mit erhobenen Armen von einem Podest, umgeben von verzweifelten und erschöpften Menschen. Schwarzer Rahmen mit weißer Typografie. Düster, biblisch, bedrohlich.
Künstler:Rosetta Stone
Albumtitel:Dose Makes the Poison
Erscheinungsdatum:8. August 2025
Genre:Gothic Rock / Darkwave / Post-Punk
Label:Cleopatra Records
Spielzeit:ca. 50 Minuten
  1. Dive Down Spiral
  2. Connect the Dots
  3. Kick the Can
  4. Scars
  5. Dose Makes the Poison
  6. Unfriended
  7. Ill Informed
  8. Another Exit Wave
  9. On Which We Die
  10. Dead to Me
  11. Source Neutral

🎧 Full Album Stream

Offizieller Album-Stream zu „Dose Makes the Poison“ – Rosetta Stone zwischen Gothic-Rückkehr und dystopischem Puls. Bereitgestellt über den offiziellen YouTube-Topic-Kanal von Rosetta Stone (Cleopatra Records):

Mehr Album-Reviews für dich?

Humorvoller Fantasy-Banner: ein verdutzt dreinschauender Ork starrt direkt nach vorn, darüber steht groß ‚Selbsterkenntnis?‘, darunter der Slogan ‚Unsere Fantasy-Quizzes machen schlau.