Richard Schwartz – Schwarze Wacht (Rezension)

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⚔️ Schwarze Wacht – Historische Fantasy mit Blut und Blässe

Ein Dreißigjähriger Krieg mit Vampiren, Werwölfen und Rachegelüsten

Richard Schwartz verlässt Askir und zieht ins alte Europa, genauer gesagt: ins Jahr 1632, mitten hinein in das Chaos des Dreißigjährigen Krieges. Schwarze Wacht kombiniert Attentate, Intrigen und Assassinen-Ausbildung mit übernatürlichen Einsprengseln. Vampir trifft Landsknecht, Werwolf trifft Fürstenhaus. Das klingt nach großem Dark-Fantasy-Kino, ist aber erzählerisch leiser und historischer als man denkt.


🧭 Worum geht’s eigentlich?

Nach einem Attentat auf Teile der spanischen Königsfamilie überlebt nur Prinzessin Antasia, schwer verletzt, gerettet von einem Assassinen. Mit neun Jahren tritt sie der Gilde bei, wächst unter brutaler Ausbildung auf und schwört Rache. Ihre Gegner: Mörder, Drahtzieher, Intriganten und eine Kirche, die hier nicht christlich, sondern dreieinig auftritt.
Unter der Oberfläche lauern aber auch Werwölfe und Vampire, eingebaut wie lauernde, tödliche Schatten in eine Welt, die sonst erstaunlich historisch geerdet bleibt.

🔍 Stärken & Schwächen

🖋 Stil:
Schwartz schreibt gewohnt nüchtern und eher zurückhaltend. Weniger Effekthascherei, mehr stoische Distanz. Das kann Atmosphäre schaffen, wirkt aber oft auch eine Ecke zu blutleer.

🧍‍♀️ Figuren:
Antasia wächst mit Schwächen, Verletzlichkeit und Unterstützung anderer, das funktioniert gut ohne klassische Übermenschen-Kitsch. Aber die Figuren bleiben eher bodenständig als packend. Kein großes Feuerwerk, sondern solides Charakterhandwerk.

🕒 Tempo:
Langsam, manchmal sehr langsam. Wer Action nonstop sucht, wird enttäuscht. Wer historische Sorgfalt schätzt, findet mehr Reiz.

✨ Atmosphäre:
Europa im Krieg, allerdings nicht in Schlachtenorgien, sondern in Hinterzimmern, Klöstern und dunklen Straßen. Die Einbindung von Vampiren und Werwölfen ist subtil, eher Staffage als Kern, was man durchaus beim Lesen hier und da bedauert.


📜 Fazit:

Schwarze Wacht ist kein Trash, wie mancher erwartet, der nur die frühen Askir-Romane des Autors kennt. Hier stellt man durchaus eine Entwicklung fest. Es handelt sich um solide, historische Dark Fantasy, die sich Zeit nimmt und nicht in Blutbädern ersäuft. Allerdings fehlt das Funkeln, das große Alleinstellungsmerkmal. Es ist atmosphärisch, ja. Aber nicht elektrisierend. Wer ein kunterbuntes Askir-Feuerwerk erwartet, geht leer aus. Man bekommt hier eher eine leise Assassinen-Chronik mit Biss, wenn auch phasenweise mit stumpfen Zähnen.


🌟 Bewertung

★★★☆☆ – „Atmosphärisch dicht, aber erzählerisch zu brav für den ganz großen Biss.“

Cover des Romans „Schwarze Wacht“ von Richard Schwartz: Eine Kämpferin steht mit Schwert zwischen einem feurigen Pferd und einem blau glühenden Werwolf, vor dunklem Ornamenthintergrund, Titel in großen weißen Lettern.

Autor: Richard Schwartz
Titel: Schwarze Wacht
Verlag: Piper Verlag
ISBN: 978-3492703635
Seitenanzahl: 544 (Paperback)
Übersetzung:  Deutsche Originalausgabe
Erstveröffentlichung (deutsch): 2025

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