Paradise Lost – Ascension (Review)

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🌑 Paradise Lost – Ascension: Die Rückkehr der Gereiften

Finstere Zeiten voraus: Dreizehn dunkle Jahre nach The Plague Within, und fünf seit Obsidian, mit Ascension liefern Paradise Lost nicht nur ein neues Album, sondern auch gleich eine neue Messlatte. Es ist düster, reich an Tradition und dennoch vital genug, um nicht in nostalgischem Trübsinn zu versinken. Wer dachte, die Briten hätten ihre besten Doom-/Gothic-Phasen hinter sich, wird hier eines Besseren belehrt. Ein Grund für Optimismus? Nun, das wohl eher nicht.

🎧 Was erwartet dich?

  • Genre: Gothic Doom / Death-Doom mit atmosphärischem Einschlag
  • Vergleichbar mit: Icon-Ära von Paradise Lost, The Plague Within, dazu ein Schuss Type O Negative für die finstere Romantik
  • Klangfarbe: Tiefe Vocals, schwere, doomige Riffs, dramatische Chöre & Streicher, der Mix von Gregor Mackintosh & Mastering von Lawrence Mackrory liefert ein fast sakrales Klangbild, wahrhaftig mächtig, ohne dabei peinlich überladen zu wirken.

Highlights:

  • Serpent On The Cross – ein Einstieg wie ein edel geschwärzter Vorschlaghammer: voller Dunkelheit, massives Doom-Gewicht, der Refrain graviert sich regelrecht ein. Donnerwetter!
  • Tyrants Serenade – mellower, melodisch und mit dieser bittersüßen Melancholie, die Paradise Lost aus ihren besten Zeiten kennt.
  • The Precipice – würdiger Schlusspunkt, bringt Albumatmosphäre auf den Punkt, bewahrt Dringlichkeit bis zum Ende. So sehr Paradise Lost, dass man heulen könnte… und muss.

🏰 Besondere Momente & Schwachpunkte

  • Produktion & Atmosphäre: Gregor Mackintosh als Produzent liefert ein dichtes Klangbild, nicht steril, sondern rau an den Kanten. Sound drückt, hallt nach und lebt.
  • Songwriting: Die Band schafft die Balance zwischen Doom-Schwergewicht und eingängigen Melodien. Melancholie wird nicht ins Pathos gezogen, sondern oft mit leiseren Momenten und durchdachten Arrangements veredelt.
  • Schwächen: Die Mitte des Albums schwächelt etwas, manche Songs ziehen sich, verlieren an Arrangementdichte oder bleiben hinter den epischen Momenten zurück. Auch fehlt manchmal ein wirklich großer Ausbruch im letzten Drittel, der Ascension zum absoluten Klassiker hätte machen können.

🪓 Fazit:

Ascension ist kein bloßes Nostalgie-Epos, sondern ein Statement: Paradise Lost zeigen hier, dass sie nicht nur ihre Geschichte kennen, sondern diese auch mit einigem Stolz in die Zukunft tragen können. Ein Album voller Schatten und Licht, das deutlich mehr Leben ins sich trägt als viele vergleichbare Rückkehrer-Releases. Kein perfektes Meisterwerk, aber dicht dran und gewiss Pflichtprogramm für Freunde von Doom-Romantik, schweren Riffs und emotionalen Tiefs. Finstere Musik für finstere Zeiten… und ein großartiges Album.

Albumcover von Ascension (2025) von Paradise Lost: ein religiös anmutendes Gemälde in Braun- und Ockertönen, zentral eine thronende Engelsgestalt, umgeben von knienden und stehenden Figuren, eingerahmt von Ornamenten – sakral, düster und feierlich.
Künstler:Paradise Lost
Albumtitel:Ascension
Erscheinungsdatum:19. September 2025
Genre:Gothic Doom / Death-Doom
Label:Nuclear Blast Records
Spielzeit:ca. 61 Minuten (inkl. 2 Bonus Tracks)

01. Serpent On The Cross
02. Tyrants Serenade
03. Salvation
04. Silence Like The Grave
05. Lay A Wreath Upon The World
06. Diluvium
07. Savage Days
08. Sirens
09. Deceivers
10. The Precipice
11. This Stark Town (Bonus Track)
12. A Life Unknown (Bonus Track)

🎬 Offizielles Video

Offizielles Musikvideo zu „Serpent On The Cross“ – Paradise Lost eröffnen Ascension mit düsterem Doom-Gewitter. Bereitgestellt vom offiziellen Nuclear Blast Records-Channel auf YouTube:

Hyperrealistisches Fantasy-Stillleben: Ein rostiges Schwert, ein Brotlaib und eine alte Laterne liegen auf einem Holztisch, dramatisch im Licht inszeniert. Symbolisches Starter-Pack für Fantasy-Abenteuer.

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