Jasper Fforde – Wie die Karnickel (Rezension)

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🐇 Wie die Karnickel – Jasper Fforde und die Fell-Front des britischen Rassismus

Wenn die Satire lustig hoppelt, aber nicht immer punktgenau landet.

Fforde ist bekannt für seine bonkershaft verspielten Ideen. Das ist hier nicht anders und in seinem neuen Werk schickt er vermenschlichte Kaninchen ins brave britische Dörfchen Much Hemlock. Klingt nach Monty Python? Mag so klingen, ist aber eher eine bitterböse Gesellschaftssatire im Hasenkostüm.


🧭 Worum geht’s eigentlich?

Much Hemlock, irgendwo zwischen Teestube und Vorgarten-Patriotismus. Alles geordnet, bis die „anderen“ einziehen: zwei Meter große Kaninchen, friedlich, vegan, aber für die Dorfgemeinschaft das pure Grauen.
Peter Knox, Bürokrat bei der Rabbit Compliance Taskforce, muss entscheiden: bleibt er Teil der Maschinerie oder stellt er sich gegen ein System, das die Kaninchen wie gefährliche Fremdkörper behandelt?

🔍 Stärken & Schwächen

🖋 Stil:
Fforde schreibt gewohnt absurd und clever, die Satire sitzt oft schmerzhaft scharfkantig. Aber: Manchmal ist das auch alles so überdeutlich, als hätte man jeder Pointe ein Schild mit der Aufschrift „Ich bin eine Metapher!“ umgehängt. Das kann auf Dauer ein wenig ermüden.

🧍 Figuren:
Peter Knox wirkt mehr wie ein Kaninchenbeobachter und kaum wie ein Held. Er bleibt als Protagonist dann auch folglich erstaunlich passiv. Die Kaninchen selbst sind herrlich skurril, aber eben auch eher Symbol als ausgearbeitete Einzelcharaktere.

🕒 Tempo:
Gemächlich. Fforde nimmt sich viel Zeit, um Pointen auszubreiten. Wer Action sucht, landet hier garantiert im falschen Kaninchenbau.

Atmosphäre:
Britische Dorfidylle trifft Puschelschwanz-Satire. Mal köstlich komisch, mal doch ein wenig zu moralinsauer.


📜 Fazit:

Wie die Karnickel ist alles andere als eine harmlose Karottenkomödie, sondern ein bissiger Kommentar über Rassismus und Ausgrenzung. Originell? Ja, durchaus. Unterhaltsam? In Teilen. Ein Roman, der eher den Kopf als das Herz anspricht und der manchmal vor lauter Hoppelei ins Stolpern gerät.

🌟 Bewertung

Varanthis-Skala: ★★★☆☆ – „Gesellschaftskritik mit Puschelschwanz: witzig, klug, manchmal etwas zu hoppelig erzählt.“

Cover von Jasper Ffordes Roman „Wie die Karnickel“: Schwarzer Kaninchenkopf mit großen weißen Ohren vor rotem Hintergrund, mehrere Einschusslöcher durchziehen das Bild – symbolisch für die bissige Gesellschaftssatire.

Autor: Jasper Fforde
Titel: Wie die Karnickel (The Constant Rabbit)
Verlag: Satyr Verlag
Seitenanzahl: 408 (Gebundene Ausgabe)
Erstveröffentlichung (deutsch): 2025
ISBN: 978-3-910775-35-0

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