J.M. Miro – Der Bote aus Staub und Schatten (Rezension)

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💀 Der Bote aus Staub und Asche – Kinder gegen die tödliche Macht der Katakomben

Düsterer Gothic-Horror voller Monster, Splatter und moralischer Grauzonen

J. M. Miro setzt seine Dunkle Talente-Trilogie mit einem zweiten Band fort, der alles ist, nur kein Dark-Academia-Schmöker. Statt Staub und Bücher: Blut, Knochen und eine Totenwelt, die sich nicht mit Dissertationen zufriedengibt. Der Bote aus Staub und Asche ist ein Gothic-Szenario, in dem Kinder und Außenseiter gegen uraltes Grauen antreten, während sich Europa im Jahr 1883 in politischem, mystischem und moralischem Zerfall windet.


🧭 Worum geht’s eigentlich?

Nach der Zerstörung des ersten Orsine (Tor zur Unterwelt) liegt das Cairndale-Institut in Trümmern. Marlow, einer der wichtigsten dunklen Talente, ist in der Welt der Toten verschollen. Nun erhebt sich ein uraltes Grauen, und die Überlebenden müssen einen zweiten Orsine finden – egal ob er existiert oder nicht. Die Jagd führt sie über London nach Sizilien und bis in die Pariser Katakomben. Dort warten nicht Bücher und Kerzen, sondern Monster, Intrigen und Albträume aus Staub und Asche.

🔍 Stärken & Schwächen

🖋 Stil:
Atmosphärisch dicht, oft bildgewaltig, mit deutlichem Hang zum Splatter. Miro agiert eher wie ein Horrorfilm-Regisseur und weniger als Historiker. Das Ergebnis ist gewiss düster und bedrückend, verliert sich allerdings auch sehr häufig in Details.

🧍‍♂️ Figuren:
Kinder und Außenseiter im Zentrum: verletzlich, manchmal nervig, aber nie übermenschlich. Sympathiepunkte gibt’s für die Brüche, nicht für die Heldenposen. Wer Hochglanz-Heldentum sucht, ist hier komplett falsch.

🕒 Tempo:
Lange Passagen voller Grauen und Katastrophen, zwischendrin ruhige Szenen, die aber immer wieder von Gewalt zerrissen werden. Eher eine Achterbahnfahrt als eine Schachpartie.

Atmosphäre:
Gothic pur. Kein Hörsaal, sondern Katakomben. Kein Kerzenlicht, sondern Fackeln, Blut und Knochen. Europa 1883 wirkt wie ein einziger Alptraum, in dem sich Geschichte, Magie und Horror zu einem bedrückenden Puzzle fügen. Albträume sind hier fast schon garantiert.


📜 Fazit:

Wer Dunkle Talente liest, bekommt keine Dark-Academia-Schöngeisterei, sondern ein brachiales, gotisches Horrorstück. Splatter, Monster, Kinder in Todesgefahr und ein Autor, der lieber mit Knochen als mit Bücherstaub arbeitet. Das ist nicht subtil, aber eindrucksvoll, und es ist ganz sicher nichts für schwache Nerven. Unser Urteil: Besser als akademisches Schlonz-Geflüster, aber auch schwerer Stoff, der sehr viel Schauerliches liefert.


🌟 Bewertung

★★★☆☆ – „Gruselig, packend, aber manchmal erschlagend wie ein nächtlicher Katakombensturz.“

Cover von „Der Bote aus Staub und Asche“ von J. M. Miro: Vor dunkelviolettem Sternenhimmel ragt ein steinerner Torbogen, darin eine schwarze Hand, deren Finger teils skelettiert sind. Der Titel prangt in weißen Lettern darunter. Düster, minimalistisch, mit unheimlicher Symbolik.

Autor: J. M. Miro
Titel: Der Bote aus Staub und Asche
Serie: Talents Trilogy (2)
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-32233-2
Seitenanzahl: 736 (Gebundenes Buch)
Übersetzung:  Thomas Salter
Erstveröffentlichung (deutsch): 2025

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