⚡ Neuer Thor im Anmarsch: God of War wird konkret
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God Of War: Neuer Thor in Sicht
📰 Was ist los?
Amazon entwickelt eine God-of-War-Serie auf Basis der beiden aktuellen Spiele. Ronald D. Moore führt als Showrunner, Frederick E. O. Toye dreht die ersten zwei Folgen. Zwei Staffeln sind bereits bestellt, Drehstart soll 2026 in Vancouver sein. Für Baldur und Thor kursieren nun erste Casting-Leaks.
🐛 Was denken wir?
Das Projekt war kurz vor dem kreativen Totalschaden, steht jetzt aber mit Moore und Toye plötzlich ziemlich stabil da. Wenn die Besetzung von Baldur und Thor so mutig bleibt wie die Spiele, könnte God of War tatsächlich eher Richtung The Last of Us tendieren als Richtung austauschbare Streaming-Fantasy.
🪓 Vom Fast-Abbruch zur neuen Götterordnung
Die Serie war zwischendurch schon Kandidat für die kreative Hölle: 2022 groß angekündigt, 2024 sprang fast das komplette Kreativteam ab. In vielen Parallelwelten wäre das Projekt da einfach leise beerdigt worden. In dieser Zeitlinie hat Amazon sich Ronald D. Moore geholt, also den Mann hinter Battlestar Galactica und Outlander, der das Ganze seit Herbst 2024 neu aufsetzt.
Inzwischen wird auch klarer, wohin die Reise geht: Adaptiert wird die nordische Ära ab dem 2018er God of War, nicht die alten Griechenland-Schlachten. Amazon hat zwei Staffeln bestellt, als Regisseur für die ersten beiden Folgen ist Frederick E. O. Toye an Bord, der unter anderem bei Shogun, Watchmen, The Boys und Fallout inszeniert hat. Gedreht werden soll ab März 2026 in Vancouver, geplant ist also ein dickes, langfristiges Prestigeprojekt, keine Wegwerf-Fantasy-Produktion.
🩸 Thor mit Bauch, Baldur mit Biss
Laut dem gut vernetzten Insider Daniel Richtman sind derzeit zwei Namen ganz vorne im Rennen: Ólafur Darri Ólafsson als Thor und Max Parker als Baldur. Offiziell bestätigt ist nichts, aber die Gerüchte ziehen sich inzwischen durch mehrere Branchenportale, von Play3 bis Maxblizz.
Spannend ist vor allem der neue Thor. Ólafur Darri Ólafsson ist kein Superhelden-Posterboy, sondern ein Charakterkopf mit enormer Präsenz, bekannt aus Serien wie Trapped – Gefangen in Island und Severance. Optisch passt er deutlich näher an den bulligen, abgekämpften God-of-War-Thor aus Ragnarök als an den glattgebügelten Marvel-Donnergott von Chris Hemsworth. Genau das ist der Punkt: Der Thor aus den Spielen ist kein Space-Hippie mit Charme, sondern ein zerstörter, gefährlicher Schlägergott mit Schuldproblemen.
Max Parker, im Fantasy-Bereich unter anderem durch Vampire Academy und in Thriller-Gefilden durch Strictly Confidential unterwegs, wäre als Baldur die perfekte Kontrastfigur: nervös, getrieben, körperlich eher drahtig als brachial. Baldur ist im Spiel kein klassischer Edelgott, sondern ein unsterblicher Fanatiker, der in seiner eigenen Taubheit gegenüber Schmerz und Gefühl fast auseinanderbricht. Wenn Amazon das ernst nimmt, kann die Serie hier einen der spannendsten Antagonisten der letzten Jahre ins Fernsehen holen.
Wichtig: Noch sind es Gerüchte, Amazon und Sony schweigen. Aber das Muster macht Sinn. Statt auf große Kinonamen zu setzen, scheinen die Verantwortlichen auf Schauspieler zu gehen, die eher nach nordischen Problemfällen aussehen als nach Instagram-Superhelden. Für eine Marke, die von gebrochenen Göttern lebt, ist das die gescheiteste Entscheidung seit Kratos den Olymp verlassen hat.
❄ Zwei Spiele, zwei Staffeln, ein Balanceakt
Dass Thor überhaupt bereits mitgecastet wird, spricht dafür, dass Amazon nicht brav Spiel für Spiel abarbeitet, sondern beide Games enger verzahnt. Baldur dominiert den ersten Teil, Thor den zweiten. Wenn beide Figuren früh gesetzt werden, kann die Serie viel stärker mit Vorahnung, Flashbacks und parallelen Handlungssträngen arbeiten.
Genau hier lauert aber auch das Risiko: Zwei dicke Spiele, zwei Staffeln, ein riesiger Erwartungsberg. Zu viel Kürzung, und God of War wird zur Best-of-Montage mit Prestige-Look. Zu viel Werktreue, und die Serie ertrinkt in Nebenquests, Lore-Infodumps und Fanservice. Dass Moore und Amazon öffentlich betonen, man wolle nahe an Ton und Kern der Vorlage bleiben, klingt gut, verhindert aber nicht automatisch einen Story-Bauch wie bei so vielen anderen Fantasy-Projekten.
Immerhin: Die Kombination aus Showrunner mit Weltenbau-Erfahrung, Regisseur mit Genre-Reputation und einer optisch stimmigen Thor-Baldur-Achse legt nahe, dass man verstanden hat, worum es bei God of War wirklich geht. Nicht um Spektakel um jeden Preis, sondern um einen Vater, einen Sohn und einen Haufen Götter, die alle auf ihre Weise gescheitert sind.
🎯 Unser Fazit: Gute Vorzeichen für eine göttlich kaputte Familie
Wenn sich die Leaks bewahrheiten, hat Amazon beim God-of-War-Casting etwas Seltenes geschafft: Hier wurden Figuren vor Stars gedacht. Ein wuchtiger, unglamouröser Thor und ein fiebriger Baldur sind genau das Gegenprogramm zum Marvel-Donnerwetter, das diese Serie braucht.
Entscheidend wird am Ende, ob Moore und sein Team den Mut haben, God of War als Familienkatastrophe mit Axt zu erzählen und nicht als weiteres Schauwert-Buffet für Prime-Algorithmen. Die ersten Namen machen Hoffnung. Jetzt muss nur noch Kratos stimmen. Und ja, die Latte liegt hier höher als irgendein Berg in Midgard sein könnte.



