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📚 Das Buch der tausend Türen: Gareth Brown und die Magie des Multitür-Entertainments
Wenn magische Bücher weniger „Grimoire“ und mehr „Interrail-Ticket“ sind, dann landet man mit einiger Wahrscheinlichkeit bei Gareth Browns Debüt. Statt dämonischer Beschwörungen oder staubiger Gelehrsamkeit serviert er uns ein Portal-Fantasy-Abenteuer mit Reiseführer-Charme: Eine Buchhändlerin stolpert in die Welt der tausend Türen, und das ist hier keine Metapher, sondern es geht um ganz konkrete Durchgänge zu exotischen Schauplätzen. Wer also schon immer mal „Städtetrip via Zauberbuch“ spielen wollte, ist hier genau richtig.
🧭 Worum geht’s eigentlich?
Cassie Andrews führt ein ruhiges Leben als Buchhändlerin in New York — bis ihr ein rätselhaftes Erbstück übergeben wird: Das Buch der tausend Türen. Dieses Buch besitzt die Kraft, jede Tür zu einem Portal an jeden Ort und in jede Zeit zu werden. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Izzy begibt sie sich auf eine Reise durch ferne Orte, historische Schleifen und magische Räume.
Doch sie sind nicht allein: skrupellose Sammler, eine mysteriöse Frau, die alles tun wird, um das Buch zu besitzen, und Drummond Fox, ein Bibliothekar mit Schatten in der Geschichte, treten auf den Plan. Fox besitzt eine geheime Bibliothek voller mächtiger Bücher, schützt Artefakte und hat sich über Jahre an die Spur des Book of Doors geheftet. Er warnt Cassie, bietet Hilfe, verfolgt aber auch seine eigene Agenda und zeigt sich als Wächter einer Welt, die jenseits der bekannten Magie liegt. Die Geschichte entfaltet sich in wechselnden Perspektiven: Cassies Hoffnungen, Izzy’s Zweifel und Fox’ verborgenes Ringen.
🔍 Stärken & Schwächen
🖋 Stil: Brown schreibt klar, leichtfüßig und zugänglich, was diesem Fantasy-Road-Trips durchaus Schwung gibt. Es liest sich angenehm weg, nur selten blitzt echter sprachlicher Glanz auf. Wer literarische Wucht sucht, findet hier eher routinierte Prosa als magische Satzarchitektur.
🧍♂️ Figuren: Cassie ist sympathisch, Izzy bringt Bodenhaftung, und mit Drummond Fox betritt ein faszinierender, zwielichtiger Bibliothekar die Bühne, der zwischen Mentor, Geheimnisträger und Beschützer changiert. Leider bleiben Nebenfiguren oft klischeehaft: Böse Sammler, mysteriöse Frauen im Hintergrund, alles ganz solide, aber ohne Nachglanz.
🕒 Tempo: Der Roman nimmt sich Zeit, vor allem am Anfang. Reiseszenen, Erklärungen und Türenhopping wechseln mit spannenderen Passagen, sobald die Jagd auf das Buch richtig losgeht. Stellenweise wirkt es gemächlich, fast ein wenig zu sehr auf Wiederholung gebaut.
✨ Atmosphäre: Bücher über Bücher sind ja oft ein Fest, Browns Welt hat Charme, Nostalgie und eine Prise Bibliotheks-Mystik. Man spürt die Liebe zum gedruckten Wort. Doch die Magie der Türen entfaltet nicht immer den Sog, den man sich erhofft. Manchmal leider mehr gemütlicher Cozy-Schmöker als atemlose Portal-Fantasy.
📜 Fazit:
Das Buch der tausend Türen ist ein klassisches Debüt: voller Herzblut, mit einer starken Idee und einem charismatischen Figuren-Duo (Cassie & Drummond Fox), aber auch mit Längen und Genre-Bausteinen von der Stange. Wer Bücherwelten liebt, wird sich hier gewiss wie Zuhause fühlen, wer epische Tiefe sucht, könnte am Ende aber auf der Schwelle stehenbleiben.
🌟 Bewertung
Varanthis-Skala: ★★★☆☆ – „Charmantes Portalfantasy-Debüt, das Türen öffnet, aber einem nicht immer den Atem raubt.“

Autor: Gareth Brown
Titel: Das Buch der tausend Türen (The Book Of Doors)
Verlag: Fischer TOR
Übersetzung: Sabine Hübner
Seitenanzahl: 544 (Taschenbuch)
Erstveröffentlichung (deutsch): Oktober 2025 (als Taschenbuch) – Hardcover bereits 2024 erschienen
ISBN: 9783453323940
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