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Zwischen Buchdeckel und Bildschirm: Fantasy in Film, Kunst & Comics
„There is some confusion as to what magic actually is. I think this can be cleared up if you just look at the very earliest descriptions of magic. Magic in its earliest form is often referred to as ‘the art’. I believe this is completely literal. I believe that magic is art and that art, whether it be writing, music, sculpture, or any other form is literally magic.“
– Alan Moore
Von Fuseli bis Frazetta, von Jackson bis Miyazaki: Wie Fantasy außerhalb des Buches wirkt, und warum das Bild oft stärker bleibt als der Text. Und nebenher auch Zeit, auf Wiedersehen zu sagen.
Fantasy war nie nur ein Genre, sie war immer auch ein Bild.
Noch bevor jemand das Wort „High Fantasy“ flüstern konnte, zeichnete Henry Fuseli das Grauen der Nacht. Später war es Frank Frazetta, der barbrüstige Barbaren auf Ölwolken ritt, während Boris Vallejo muskelbepackte Magier in seidigem Glanz badete. Lange, bevor HBO aus Drachen gutes Fernsehprogramm machte.
Fantasy ist ein Genre der Visionen. Und genau diese Visionen verließen irgendwann die Buchdeckel und machten sich auf Leinwänden, Covers, Spielkarten und in Pixeln breit.

Magie in Bewegung
In den 2000ern donnerten Jacksons Gefährten über die Leinwand. Game of Thrones ließ die Fantasy in Prestige-TVs schimmern, bis sie sich schließlich in ihrem eigenen Schatten verlor.
Miyazaki ließ Wälder atmen und Götter weinen. Und Netflix produzierte Serien, in denen Elfen fluchen und Monster Verträge unterschreiben.
Die Grenzen verschwimmen: Was einst das Buch war, ist nun ein Franchise. Graphic Novels wie Monstress, Saga oder Sandman werden zu neuen Bibeln der bildgewaltigen Fantastik. Spielereihen wie Witcher, Dark Souls oder Baldur’s Gate III liefern Erzählwelten, in denen Leser selbst zu Erzählern werden.
Zwischen Cover und Kanon
Auch die Cover-Kunst hat sich verändert: Von glühenden Gemälden zu minimalistischen Symbolen, von barockem Bombast zu Pastell-Aquarellen mit bitterem Unterton. Heute ist das Bild oft das Versprechen und der Text nur die Erfüllung.
Ein gelungenes Fantasy-Cover entscheidet über Klicks und Käufe. Und manchmal auch über den künftigen Klassikerstatus.
Metafiktion, Mashups & Meme-Magie
Der letzte Zaubertrick der Fantasy?
Selbstbeobachtung.
Von Disenchantment bis The Legend of Vox Machina, von Dungeons & Dragons: Honor Among Thieves bis Everything Everywhere All At Once, das Genre kennt seine Klischees und hat gelernt, sie zu karikieren, zu zerlegen und zu feiern.
Die moderne Fantasy ist ein Kaleidoskop: Spiel, Selbstzitat, Spiegel. Und vielleicht war sie das immer schon.
Kommentar & Fazit
Am Ende des Weges steht kein Turm, kein Thron, kein Troll.
Nur eine Projektion.
Ein Bild.
Eine Erinnerung.
Die Fantasy, die wir sahen, auf einer Leinwand, einem Cover, einer Bühne, bleibt manchmal eindrücklicher als die Geschichte dahinter. Weil sie uns nicht zum Denken, sondern zum Staunen bringt.
Vielleicht ist das der wahre Kern des Genres:
Nicht die Handlung. Sondern die Haltung.
Nicht der Text selbst. Sondern unser Blick darauf.
Und so schließt sich der Kreis:
Der Wanderer, der vor 18 Kapiteln das Labyrinth betrat, steht nun vor der weiten Welt.
Die Tür ist offen.
Die Bühne beleuchtet.
Und irgendwo zwischen Pixel, Pinsel und Pergament wartet schon die nächste Geschichte.
Finden wir sie, werden wir sie euch gewiss erzählen.
Bis dahin ziehen wir den Hut für eure Ausdauer und fühlen uns durch euer anhaltendes Interesse geehrt.
Das Fantasykosmos Team
⬅️Vorheriger Artikel: (17) Fantasy goes Mainstream – Das neue Jahrtausend (2000–2010)
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