Elise Kova – Arcana Academy (Rezension)

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🃏 Arcana Academy – Wenn Tarotglanz auf diffusen Textnebel trifft

Elise Kova liefert mit Arcana Academy ein Buch, das von außen wirkt wie die Wiedergeburt der dunklen Akademie: goldgeprägtes Cover, Tarotmagie, Intrigen, Machtspiele.
Doch unter der glitzernden Oberfläche verbirgt sich ein Roman, der weniger lehrt als predigt und irgendwann vergisst, worum es eigentlich geht. Wie es dazu kommen konnte? Wir haben da so unsere Theorien.


🧭 Worum geht’s eigentlich?

Willkommen in Oricalis, einem Reich, in dem Magie über Tarotkarten fließt und jeder Zauber eine Lizenz braucht.
Clara Graysword, illegale Arkanistin, fälscht Karten für die Unterwelt, bis sie in den Höllenschlund Halazar geworfen wird, das Gefängnis für Magier ohne Genehmigung.

Ausgerechnet Prinz Kaelis Oricalis, der gefürchtete zweite Sohn des Königs, befreit sie, unter einer Bedingung: Sie soll ihm helfen, eine der mächtigsten Karten der Welt zu stehlen, die legendäre World-Karte.

Um sie zu schützen (oder zu kontrollieren), gibt Kaelis sie als Adlige aus und schleust sie in die Arcana Academy ein, eine Eliteschule für Tarotmagier, in Wahrheit aber ein politisches Pulverfass.

Dort kämpft Clara gegen Intrigen, Prüfungen und ihre eigene Vergangenheit.
Sie sucht nach ihrer verschwundenen Schwester, durchschaut den Mord an ihrer Mutter und entdeckt, dass sie selbst Trägerin des Wheel of Fortune ist, einer Karte, die das Schicksal aller verändern kann.

Klingt nach Spannung? Die gibt es manchmal auch, nur leider in homöopathischen Dosen.

🔍 Stärken & Schwächen

🖋 Stil:
Kova schreibt flüssig, aber endlos. Ihre Sätze gleiten dahin wie rosa Rauch, hübsch anzusehen, schwer zu fassen.
Exposition überflutet jede Seite. Die Welt erklärt sich zu Tode, bevor sie uns überhaupt irgendwelche Lebenszeichen sendet.

🧍‍♀️ Figuren:
Clara ist ein fähiges, aber leeres Gefäß, traumatisiert, entschlossen, unnahbar.
Kaelis ist der klassische Broody-Prinz mit moralischer Nebelmaschine.
Der Rest: austauschbare Schüler, düstere Nebenfiguren und eine Fake-Verlobung, die weniger knistert als eine feuchte Wunderkerze.

🕒 Tempo:
Pacing? Existiert theoretisch.
Nach einem starken Einstieg verliert sich der Roman in seiner eigenen Architektur.
Der Mittelteil zieht sich wie magischer Kaugummi, das Finale stolpert in ein Chaos aus Explosionen, Rückblenden und Tarot-Vokabeln.

Atmosphäre:
Das Setting ist visuell prächtig, Akademie, Rituale, verbotene Magie.
Aber statt echter Dark Academia gibt’s Heist-Plot im Schuluniform-Outfit.
Die Luft knistert nicht, sie dampft nur ein bisschen vom eigenen Anspruch.


📜 Fazit:

Arcana Academy will Dark Academia sein, ist aber vor allem Tarot-Romantasy im Hogwarts-Mantel.
Ein okayes Konzept, das aber in Exposition und Selbstverliebtheit erstickt.

Elise Kova hat Ideen, sie findet aber dafür keine Struktur.
Sie kann Atmosphäre, aber sie versteht sich nicht auf Balance.
Am Ende steht ein Roman, der alles will und das meiste davon nur halbherzig liefert.

🌟 Bewertung

Varanthis-Skala: ★★☆☆☆ – „Die Idee mag gut sein, die Ausführung ist leider zu schwerfällig. Textnebel statt Atmosphäre.“

Buchcover von Arcana Academy: goldverziertes Hardcover mit Tarot-Symbolik, rotem Motivfarbschnitt und dunkler Akademie-Ästhetik. Über allem ein glühendes Auge der Erkenntnis – prachtvoll, aber überladen, wie der Roman selbst.

Autorin: Elise Kova
Titel: Arcana Academy
Reihe: Arcana Academy Trilogie (Band 1)
Verlag: Carlsen / Cove
Übersetzung: Susanne Klein, Anne Brauner
Seitenanzahl: 688 (Gebundene Ausgabe)
Erstveröffentlichung: 2025
ISBN: 978-3551559449

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