Der Turm von Eldoria: Das letzte Duell der Magier

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In den zeitlosen Hallen des Turms von Eldoria, dessen gezackte Silhouette einer gewaltigen Schwertklinge gleich die Schwärze des Nachthimmels zu zerteilen schien, sollte ein Kampf sein Ende finden, der bereits länger tobte, als die Steine des Turms alt waren.

Nur der Vollmond hing als Auge aus blassen Silber über der Szenerie. Sein geisterhaftes Licht strömte durch zerborstene Fensterbögen und ließ Schatten auf den verwitterten Mosaiken tanzen.

Dann materialisierte sich Maelor, der Älteste der Chaosmagier, in einer Explosion aus Finsternis. Seine hagere Gestalt hatte er mit einem Mantel aus lebendiger Dunkelheit umhüllt. Pechschwarze Nebel umspielten seine Finger, während in seinen Augen grelle Lichtpunkte pulsierten – ungeborene Universen oder vernichtende kosmische Feuer.

Ihm gegenüber erhob sich Elarion, Hüter des Lichts, in einer Kaskade goldener Strahlen. Seine Gestalt, eingehüllt in flüssiges Mondlicht, verströmte eine Aura reinigender Helligkeit. Auf seinen Händen zeichneten sich silberne Narben ab – Erinnerungen an Opfer im ewigen Kampf gegen die Dunkelheit.

„Wieder einmal begegnen wir uns am Rande der Ewigkeit, alter Widersacher,“ flüsterte Maelor. „Doch diesmal kann nur das Universum selbst unser Richter sein.“

„Siebentausend Jahre sind vergangen,“ erwiderte Elarion. „Und noch immer glaubst du, Zerstörung sei Stärke.“

„Und du noch immer, dass deine Ordnung ewig währen könne,“ spottete Maelor.

Elarion antwortete mit majestätischer Würde: „So sei es. Möge das Schicksal seinen Lauf nehmen.“

Was folgte, war kein gewöhnlicher Kampf – es war ein Duell, das die Grenzen der Wirklichkeit selbst zerriss.

Maelor entfesselte eine Welle reiner Entropie. Schwarze Blitze überzogen die Mauern mit Rissen, Stein zerfiel zu Staub. Elarion formte einen Schild aus schimmerndem Licht, der den Angriff absorbierte und von Schwarz zu Gold verwandelte.

„Chaos ist nur ungeformte Ordnung,“ erwiderte er und sandte einen Lichtstrahl auf Maelor zu. Der wich aus, doch der Strahl hinterließ eine Wunde in seinem Mantel aus Dunkelheit.

Maelor manifestierte schwebende Kristalle aus verdichteter Finsternis und schoss sie auf Elarion. Wo sie einschlugen, verwandelten sie Materie in bizarre Skulpturen. Elarion wich mit übermenschlicher Geschwindigkeit aus und erschuf ein Netz aus goldenen Energiefäden.

Maelor löste sich in geflügelte Schatten auf, materialisierte sich hinter Elarion und griff nach dessen Kehle. Doch Elarion verwandelte sich in reines Licht. Die Berührung von Chaos und Helligkeit schleuderte beide zurück – für einen Moment spürte jeder die Vollständigkeit des anderen.

Sie landeten an gegenüberliegnden Seiten des Turms. Der Boden zwischen ihnen war aufgerissen und offenbarte einen Abgrund voller Sterne.

„Du hast dich verbessert, Lichthüter,“ keuchte Maelor. „Ebenso wie du, Chaosträger,“ erwiderte Elarion.

Als der Vollmond seinen höchsten Stand erreichte, sammelten beide ihre ultimativen Kräfte.

Maelor verdichtete die Dunkelheit zu einer pulsierenden Sphäre, zwischen seinen Fingern Fäden reiner Negation spinnend. „Dies ist das wahre Gesicht des Universums – ewiges Chaos.“

Elarion verwandelte sich in einen lebenden Lichtpunkt, dessen Strahlen die Finsternis durchbohrten. „Chaos mag der Urzustand sein – aber es ist das Licht, das ihm Sichtbarkeit verleiht.“

Maelors dunkle Sphäre kollabierte zu einem Punkt absoluter Leere. Elarion verdichtete sich zu einem Strahl fokussierter Existenz. Sie trafen aufeinander im Mittelpunkt des Turms.

Der Aufprall erschütterte das Fundament der Wirklichkeit. Zeit und Raum verzerrten sich wie ein kosmischer Pulsschlag.

Doch anstatt sich auszulöschen, entstand etwas Transzendentes – ein Wirbel aus schimmernder Energie, gleichzeitig golden und schwarz. Die gegensätzlichen Kräfte fanden einen Moment perfekter Balance.

„Was ist das?“ flüsterte Maelor, zum ersten Mal überrascht. „Es ist… Harmonie,“ erkannte Elarion.

Ihre Energien flossen vollständig ineinander. Der Turm, erbaut als Arena ihres Kampfes, hatte seinen wahren Zweck erfüllt – als Ort ihrer Vereinigung. Die Mauern zerfielen, doch beide lösten sich zu Lichtpunkten auf, die in den Nachthimmel aufstiegen.

In jener Nacht erschien ein neuer Stern am Firmament – weder gleißend hell noch düster dunkel, sondern pulsierend im ewigen Rhythmus zwischen Chaos und Ordnung. Ein Zeichen, dass wahre Macht nicht im Sieg des einen Prinzips liegt, sondern in der Erkenntnis ihrer notwendigen Koexistenz.

Der Turm von Eldoria: Ein erbitterter Kampf zwischen Licht und Chaosmagie.

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