🧙♀️ A Fate Inked in Blood – nordische Weltenbaupläne direkt TikTok-Romantasy Bubble
Ein göttliches Schicksal, ein verbotener Mann – und sehr viele Gefühle mit dramatischem Nachhall.
Danielle L. Jensen legt mit A Fate Inked in Blood den Auftakt der Skaland-Saga vor – eine nordisch angehauchte Fantasywelt voller Intrigen, Magie und vorhersehbarer Herzenswirren. Der Roman verspricht politische Tiefe, liefert aber größtenteils dekorative Machtspielchen, viel inneres Ringen und den gefühlt 274. Sexy-Jarl mit verstörenden Problemaugen.
🧭 Worum geht’s eigentlich?
Freya, Ehefrau eines brutalen Fischers (mja, das ist hier tatsächlich nicht als Metapher gemeint), entdeckt, dass göttliches Blut durch ihre Adern fließt. Plötzlich steht sie im Mittelpunkt eines politischen Plans zur Wiedervereinigung Skalands – inklusive Zwangsheirat, geheimer Magie und allerlei Prophezeiungen.
An ihrer Seite (natürlich hochgradig verboten):
Bjorn, Jarlsohn, groß, gefährlich, innerlich zerrissen, äußerlich verführerisch sturmblickig.
Gemeinsam müssen sie gegen Intrigen, Götter, ihre eigene Anziehung und die immergleiche Fantasy-Dramaturgie ankämpfen. Gerade letzteres entpuppt sich dabei als ziemlich problematisch.
🔍 Stärken & Schwächen
🖋 Stil:
Jensen schreibt solide, aber ohne nennenswerte Stilmerkmale. Viele Formulierungen wirken wie aus der Romantasy-Beschwörungsformelsammlung: leidenschaftlich, blutgetränkt, schicksalsgebeutelt – aber selten präzise.
🧍♀️ Figuren:
Freya beginnt interessant – endet aber als wandelnde Projektionsfläche.
Bjorn ist aus dem „Enemies to Lovers“-Handbuch kopiert, mit Stirnfalten und brodelndem Innenleben. Die Nebenfiguren? Randkulisse für Mood-Shifts. Man hat sie meist nach 2 Seiten schon wieder vergessen,
🕒 Tempo:
Schneller Einstieg, dann: Herzklopfen, Widerstand, Herzklopfen, Widerstand.
Im letzten Drittel zieht’s wieder an – aber da hat man sich längst emotional abgekoppelt.
✨ Atmosphäre:
Nordisch angehaucht mit Potential, das oft in klischeehaften Bildern verpufft. Skalands Politik wirkt eher wie ein Pappaufsteller für Kommunalwahlen hinter der nächsten Badesequenz im Eisfjord.
📜 Fazit
A Fate Inked in Blood ist solide gemachte Romantasy für ein Publikum, das weniger nach politischer Tiefe als nach Drama-Delivery sucht. Die Handlung kennt man. Die Rollenverteilung auch. Wer echte Innovation, sprachlichen Biss und Weltlogik sucht, wird hier kaum fündig. Aber wer Fantasy lieber durch die Brille glühender Blicke konsumiert, kommt gewiss auf seine Kosten.
Für uns gilt: Der Jensen-Erstling ist eher Belegmaterial für die These, dass zu viel Schicksal selten Spannung erzeugt – und göttliches Blut nicht automatisch gute Literatur macht. Braucht man nicht wirklich.
🌟 Bewertung
Varanthis-Skala:
★★☆☆☆ – „Gefühlvoll, gefällig – und gefühlt hundertmal gelesen.“

Autor: Danielle L. Jensen
Titel: A Fate Inked in Blood
Reihe: Skaland-Saga, Band 1
Verlag: Ravensburger
ISBN: 978-3-473-58685-1
Seitenanzahl: 544 (Paperback)
Übersetzung: Andreas Decker
Erstveröffentlichung (deutsch): 27.03.2025
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