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🧪 Callie Hart: Quicksilver – Wenn ein Alchemie-Roman zu 99% aus chemisch gereinigten Klischees besteht
Und warum diese Suppe trotz tonnenweise quecksilbernen Feenstaubs einfach ungenießbar bleibt.
Callie Hart, gefeierte Queen des internationalen Selfpublishing, liefert mit Quicksilver den Auftakt einer Reihe, die sich „Fae & Alchemy“ nennt – und ungefähr so experimentell ist wie ein Bausatz aus dem Yvonne-Erscheint-im-Elfenwald-YouTube-Kanal.
Was nach düsterem Fantasy-Epos klingt, entpuppt sich als wattiertes „Enemies to Lovers“-Schnarchfest mit Insta-Weltbau, krampfhaftem Pathos und einem Helden, der aussieht, als hätte ihn ein Pinterest-Algorithmus aus Brokat und Brooding zusammengekloppt.
🧭 Worum geht’s (wieder mal)?
Saeris Fane, 24, tough, tragisch, traumatisiert, wird in eine „geheimnisvolle“ Wüstenwelt hineingeworfen, in der die Fae herrschen und die Alchemie verboten ist. Natürlich trägt sie ein dunkles Geheimnis in sich. Natürlich wird sie beim Diebstahl ertappt. Und natürlich trifft sie auf Kingfisher, den sexy Schmerzenskrieger mit Namen aus dem Gartenteichkatalog.
Was folgt:
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ein Pakt, den keiner will, den aber beide unterschreiben
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eine Ausbildung, bei der sehr wenig gelernt, aber sehr viel gefühlt wird
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eine Mission, die alle bedroht, die sich aber nie so richtig erschließt
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und Dialoge, die wirken, als hätte man TikTok-Stimmungsquotes mit WhatsApp-Liebesfloskeln fusioniert.
🔍 Stärken & Schwächen
🖋 Stil:
Es wird viel geweint, geflüstert, gebebt und gestarrt – manchmal alles im selben Absatz.
Der Text ist ein sprachlicher Dauerflirt mit bedeutungsschwangeren Adjektiven. Subtext? Fehlanzeige.
🧍♀️ Figuren:
Saeris ist stark, bis sie die Augen von Kingfisher sieht – ab dann ist alles Rage & Romance.
Kingfisher selbst ist die Blaupause für jeden „dunklen Lord mit tragischer Vergangenheit“, minus Tiefe, plus Sixpack. Nebenfiguren? Da. Aber man würde sie nicht vermissen, wenn weg.
🕒 Tempo:
Das Buch beginnt mit Tempo – und läuft dann dreimal im Kreis. Mit Tempo allerdings.
Plotpunkte wiederholen sich wie Dämmerungsbeschreibungen. Die Mitte zieht sich wie Kleister auf heißem Sandstein.
✨ Weltbau:
Es gibt Fae, es gibt Magie, es gibt einen geheimen Alchemie-Orden – alles interessant, wäre es nicht so generisch umgesetzt.
Man spürt: Die Welt war ein Moodboard, aber kein Konzeptpapier.
📜 Fazit
Quicksilver ist kein Roman. Es ist ein chemisch gereinigter Mix aus Fan-Fiction-Versatzstücken, Pinterest-Symbolik und High-Fantasy-Floskeln, bei dem man sich fragt: Hat die Autorin ihren Weltenbau eigentlich vor oder nach dem Liebesdreieck geschrieben?
🌟 Bewertung
★☆☆☆☆ – „Nicht alles, was quecksilbern glänzt, ist Fantasy. Manchmal ist’s einfach nur Quick-Gelaber.“

Autorin: Callie Hart
Titel: Quicksilver
Reihe: Fae & Alchemy, Band 1
Verlag: Penguin
ISBN: 978-3641331863
Seitenanzahl: 856
Übersetzung: Franca Fritz, Heinrich Koop
Erstveröffentlichung (deutsch): 1. Februar 2025
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