Battle Beast – Steelbound (Review)

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🪩 Battle Beast – Steelbound: 100 % stahlfreier Heavy Metal aus der Schlagermaschine

Battle Beast veröffentlichen ein Album mit dem schön oldschool-krawalligen Titel Steelbound. Da wetzt man doch in lauter glückseliger Vorfreude sämtliche Lang- und Kurzeisen, die man zu packen bekommt. Doch: Schon im Titel steckt mehr Metal als in den Songs selbst. Die Finnen werden im Promotext tatsächlich als „Heavy-Metal-Hitmacher“ gefeiert, wer die Platte hört, merkt allerdings schnell: Das hier ist Kirmesmusik mit Keyboardbegleitung. Na klar, wenn im Labeltext von „tonnenschweren Tracks“ und „donnerndem Monument des Trotzes“ die Rede ist, dann greift man unwillkürlich zur Sicherheitskette. Leider bekommt man aber am Ende nur ein Fahrgeschäft auf dem örtlichen Jahrmarkt: Bunte Glühbirnen, ein wenig Nebel, aber weder Geschwindigkeit noch Kick.

🎧 Was erwartet dich?

  • Genres: offiziell Heavy Metal, realistisch Schlager-Disco mit Nietenoptik
  • Vergleichbar mit: SABATON im Musical, Nightwish auf Zuckerwatte, Scooter mit Doublebass
  • Klangfarbe: 38 Minuten Synthie-Sahnecreme, die sich als „Erz“ tarnt, aber nach Tanztee riecht

Highlights of Lowlights:

  • The Burning Within – klingt titeltechnisch schon krass nach Opener, fühlt sich aber an wie eine Bravo-Hits-Compilation mit Temu-Kunstlederjacke.
  • Steelbound – der Titelsong: Null Stahl, null Bound, eher Karaoke für finnische Hochzeiten.
  • Twilight Cabaret – der Roncalli-Zirkus-Typ hat angerufen, er will sein Intro zurück.
  • Angel Of Midnight – im PR-Text als „Flirt mit Popmusik“ geadelt. Korrektur: das ist kein Flirt, das ist eine Verlobung mit Helene Fischer. Hoffentlich kommt es da nicht zu Nachwuchs.
  • Watch The Sky Fall – verspricht Epik, liefert aber bestenfalls den Soundtrack zum Wetterrückblick der Woche. Hülfe!

🏰 Besondere Momente, na ja, zumindest Momente aus dem PR-Lehrbuch eben

  • Der PR-Sprech: „Donnerndes Monument des Trotzes und der Resilienz“ Klingt groß, ist aber maximal so trotzig wie ein kaputtes Tamagotchi.
  • Gitarren-Phantom: Zwei Gitarristen im Line-up, aber keiner hat sich getraut, den Verzerrer einzuschalten.
  • Lebenskraft und Freude: laut Pressetext die Essenz dieses Albums. In Wahrheit die Essenz eines Samstagabends bei „Radio Paloma“.
  • Hallengröße: „Die Tour macht nur noch Station in den ganz großen Hallen“ – ja, wahrscheinlich Mehrzweckhallen mit Tanztee-Bestuhlung.

🪓 Fazit:

Battle Beast starteten damals durchaus stark, spätestens mit Unholy Savior war klar: Da steckt einiges an Potenzial drin. Doch mit Circus of Doom 2022 wurde Disco-Metal zur Norm, und Steelbound setzt die Linie gnadenlos fort, nur noch glatter und mit noch weniger Biss. Noora Louhimos Stimme ist nach wie vor stark, aber gegen diesen Zuckerüberzug kämpft selbst sie vergeblich. Und Nuclear Blast, einst Bollwerk des Metals, verkauft das Ganze, als wäre es die zweite Geburt des Stahls. In Wahrheit ist es die dritte Auferstehung des Untoten-Schlagers. Klar, es sind für viele grad keine einfachen Zeiten, aber das hier unter die Leute zu bringen, ist ein Stück gelebte Ober-Peinlichkeit.

Steelbound ist ein Metal-Album ohne Metal-Anteile, selbst unter dem Elektronen-Mikroskop nicht. Stattdessen: Stadion-Schlager mit Kostümen. Die Songs sind nicht schlecht produziert, aber sie sind schlicht vollkommen leer. Wer wissen will, wie sich „Resilienz“ wirklich anhört, sollte mal einen rostigen Amboss vom Dach fallen lassen. Das klingt klingt wenigstens ehrlich.

Albumcover Battle Beast – Steelbound: futuristisches Stahl-Emblem in Form doppelter B-B-Buchstaben, von blauem Blitz gespalten, umgeben von Funken und Fabrikhallen-Ästhetik
Künstler:Battle Beast
Albumtitel:Steelbound
Erscheinungsdatum:17. Oktober 2025
Genre:Offiziell Heavy Metal, realistisch Disco-Schlager
Label:Nuclear Blast
Spielzeit:ca. 38 Minuten

The Burning Within
Here We Are
Steelbound
Twilight Cabaret
Last Goodbye
The Long Road
Blood Of Heroes
Angel Of Midnight
Riders Of The Storm
Watch The Sky Fall

🎬 Offizielles Video

Offizielles Musikvideo zu „Steelbound“ – Stadion Disco im Nietenkostüm aus dem Album Steelbound. Bereitgestellt vom offiziellen Nuclear Blast Records Channel auf YouTube:

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