Avatar – Don’t Go In The Forest (Review)

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🕯 Avatar – Don’t Go In The Forest: Wenn der Wald dich komisch anglotzt

Halloween wurde selten so konsequent genial und schräg vertont. Don’t Go In The Forest ist das zehnte Studioalbum der schwedischen Theatral-Metal-Ikonen Avatar und schon das Cover macht klar: Das ist keine Einladung, sondern ein Lockruf in den Wahnsinn. Johannes Eckerström steht dort am Waldrand, Clown, Prophet, Irrlicht in einem. Wer nach Dance Devil Dance glaubte, die Band habe ihre verrücktesten Tage hinter sich, wird hier von Baum 1 an eines Besseren belehrt. Dann mal auf zum morbiden Waldspaziergang.

🎧 Was erwartet dich?

  • Genre(s): Heavy Metal, Groove Metal, Melodic Death Metal
  • Vergleichbar mit: Ghost beim Exorzismus, System of a Down auf Valium, King Diamond im Horror-Freizeitpark
  • Klangfarbe: Theater, Trommeln, Dancefloor, zwischen Totentanz, Ritual und Funkenschlag

Highlights:

  • Tonight We Must Be Warriors – Ritualhafter Auftakt mit Flöten, Trommeln und Pathos. Der Song baut sich wie ein Kriegszug auf, marschiert durch Folk-Anklänge und explodiert schließlich in hymnischer Wucht. Ein Einstieg, der zeigt, dass Avatar keine Angst vorm großen Drama haben. Definitiv eine perfekte Eröffnung.
  • In The Airwaves – Elektrisch, groovend, fast schon mechanisch. Hier wird die Band zur industriellen Tanzmaschine, während Eckerström zwischen Wahnsinn und Eleganz pendelt. Ein Track, der brennt, funkt und stampft, schöner, moderner Metal mit heftigem Funkenschlag.
  • Captain Goat – Halb Shanty, halb Doom-Oper. Der Song schaukelt zwischen Seemannsfluch und Totentanz, düster, bizarr und trotzdem eingängig. Wenn Black Sabbath mit Saltatio Mortis zusammen auf hoher See unterwegs wären, klänge das vermutlich genau so.

🪦 Besondere Momente

  • Tanzbarkeit als Metal-Statement: Avatar fordern Bewegung, nicht Kontemplation. Kein anderes Album 2025 lässt dich gleichzeitig dermaßen jauchzen, moshen und abtanzen.
  • Eckerström in Höchstform: Seine Stimme ist nicht mehr bloß Teil der Show, sie IST die Show.
  • Der Sound: Organisch, fett, manchmal schon gefährlich nah am Overload und trotzdem auf seine Weise glasklar.
  • Produktion: Eigenständig, kein Retro-Nostalgie-Mix, sondern ein audiophiler Schleudergang. Ganz großes Horror-Kino!
  • Halloween-Timing: Marketing-Geniestreich. Kaum eine Band kann sich diesen Veröffentlichungstag leisten, ohne zur Karikatur ihrer selbst zu werden. Logo… Avatar machen sowas mit links.

🪓 Fazit

Avatar existieren seit 2001 und haben sich vom Göteborg-Death-Metal zum theatralen Zirkus-Metal-Sonderfall entwickelt. Nach Feathers & Flesh (2016) und Hunter Gatherer (2020) schien die Truppe in ihrer eigenen Freakshow festzustecken. Don’t Go In The Forest ist der Befreiungsschlag. Ein Album, das alle bisherigen Phasen zitiert, sie durcheinanderschüttelt und daraus eine neue Maskerade formt.

Don’t Go In The Forest ist das, was passiert, wenn eine Band keine Angst mehr hat, sich in den eigenen Klischees zu verheddern. Theatralisch, verspielt, unberechenbar und endlich wieder richtig gefährlich. Wer Avatar bisher mochte, wird sie hier heiß und innig lieben. Wer sie bisher hasste, wird sich fragen, warum er plötzlich mitwippt. Kurz gesagt: Der Wald glotzt nicht nur. Diesmal antwortet er mit Blastbeats. Eines der kurzweiligsten Metal Alben des Jahres.

Albumcover Avatar – Don’t Go In The Forest: Dunkler Wald mit nebligem Boden, zentral steht eine Gestalt in schwarzem Leder mit clowneskem Lächeln und hält einen roten Ballon, über ihr das Avatar-Logo.
Künstler:Avatar
Albumtitel:Don’t Go In The Forest
Erscheinungsdatum:31. Oktober 2025
Genre:Heavy Metal / Groove Metal / Melodic Death Metal
Label:Black Waltz Records
Spielzeit:ca. 47 Minuten

Tonight We Must Be Warriors
In The Airwaves
Captain Goat
Don’t Go In The Forest
Death and Glitz
Abduction Song
Howling At The Waves
Dead and Gone and Back again
Take This Heart and Burn it
Magic Lantern

🎬 Offizielles Video

Offizielles Musikvideo zu „Don’t Go In The Forest“ – Eine theatralische Mischung aus Albtraum, Zirkus und Erlösung, inszeniert im typischen Avatar-Wahnsinn. Bereitgestellt vom offiziellen Avatar Metal-Channel auf YouTube:

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