Andreas Suchanek – Das vergessene Museum (Rezension)

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📜 Das vergessene Museum – Andreas Suchanek zwischen Artefakten und Abziehbildern

Urban Fantasy mit London-Szenario, die sich allzu brav an ihre Vorbilder klammert.

Andreas Suchanek, sonst eher Vielschreiber im Jugend- und All-Age-Segment, liefert mit Das vergessene Museum den Auftakt seiner Reihe Der Siegelwahrer von London. Das klingt nach Magie, Mythen und Museen, und das bekommt man hier auch. Leider klingt es eben auch nach Ben Aaronovitch und Benedict Jacka, nur mit viel dünnerem Kaffee.


🧭 Worum geht’s eigentlich?

Liam, Fahrradkurier aus schwierigen Verhältnissen, stolpert mitten in einen Museumsüberfall. Der sterbende Kurator überträgt ihm ein mystisches Symbol, das sogleich seine Haut ziert, und schwupps, ist Liam „Siegelwahrer“. Fortan muss er magische Artefakte beschützen, deren Kräfte besser verschlossen bleiben. Doch die Gegenseite schläft nicht, und bald erkennt Liam – wie könnte es anders sein – dass seine eigene Vergangenheit tiefer mit den Geheimnissen des Museums verflochten ist, als er jemals ahnte. Soweit also alles altbekannt.

🔍 Stärken & Schwächen

🖋 Stil:
Solide, flott lesbar, aber ohne besonderen Ton oder eigene Stimme. Suchanek schreibt routiniert, doch selten funkelt der Text über Standardprosa hinaus.

🧍‍♂️ Figuren:
Liam als Underdog funktioniert, aber er bleibt erstaunlich blass. Mentoren, Antagonisten, Sidekicks? Alles vertraute Archetypen, die man schon hundert Mal in besserem Gewand getroffen hat.

🕒 Tempo:
Zügig, manchmal fast zu gehetzt. Action-Szenen schieben die Handlung an, aber sie kaschieren auch, dass die großen Überraschungen oft aus der Schublade „Genre-Standard“ stammen.

Atmosphäre:
London geht immer, klar. Museen, Artefakte, magische Geheimbünde, ja, das Setting klingt zunächst attraktiv. Aber so richtig eigenständig wird es nie, zu sehr klebt die Geschichte am Schatten erfolgreicherer Vorlagen.


📜 Fazit:

Das vergessene Museum ist kein Totalausfall, dafür ist Suchanek zu professionell. Aber es bleibt ein Aufguss bekannter Zutaten: Harry-Potter-mäßiges Erbe trifft Aaronovitch-Polizeiartefakte. Wer Urban Fantasy zum Nebenher-Lesen sucht, bekommt soliden Stoff. Wer Eigenständigkeit erwartet, findet hier eher ein literarisches Replikat.

🌟 Bewertung

Varanthis-Skala: ★★☆☆☆ – „Ganz okayer Kupferstich aus sattsam bekannten Vorlagen“

Cover von Das vergessene Museum von Andreas Suchanek: grünes London-Motiv mit magischem Ring, Fahrrad, Artefakten und gelber Stadtsilhouette.

Autor: Andreas Suchanek
Titel: Das vergessene Museum
Reihe: Der Siegelwahrer von London
Verlag: dtv
Seitenanzahl: 400 (Paperback)
Erstveröffentlichung (deutsch): 2025
ISBN: 978-3423221306

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