Andrea Stewart – The War Beyond (Rezension)

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Ein Reich kämpft mit den Folgen göttlicher Eingriffe, während zwei Schwestern an entgegengesetzten Fronten um Schuld, Pflicht und die Möglichkeit eines anderen Lebens ringen. The War Beyond öffnet die Bühne für große Fragen: Was bleibt von einer Welt, wenn die Götter gehen, aber ihre Narben bleiben. Und was wird aus Menschen, die lernen müssen, mit den Trümmern zu leben.

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🧭 Worum geht’s eigentlich?

Der zweite Band von The Hollow Covenant setzt nach dem göttlichen Umbruch ein: Alte Ordnungen liegen brach, neue Mächte wachsen im Schatten.
Im Mittelpunkt stehen zwei Schwestern mit entgegengesetzten Wegen. Hakara kämpft mit den Unanointed gegen die Wiederherstellung eines Gottes, deren Folgen niemand mehr kontrolliert. Rasha, verändert und zur Gottkillerin ausgebildet, steht auf der anderen Seite der Grenzlinie.
Parallel drohen Adelsdynastien zu kollabieren. Sheuan intrigiert für die eigene Position, während ihr Cousin Mullayne den Spuren früherer Gelehrter bis in die Unterwelt der alten Götter folgt.
Der Roman verwebt Kriegsstrategie, Kult-Rituale, Forschungsreisen und politische Machtverschiebungen zu einer Handlung, die von Schuld, Verantwortung und der Frage geprägt ist, was Menschen tun, wenn die großen Antworten verstummt sind.

🖋 Stil

Klar strukturierte Epik mit Sinn für Set-pieces und Politik-Dialoge. Die Sprache bleibt nüchtern-präzise, hebt aber besonders bei Enthüllungen und Ritual-Szenen an. Emotionaler Punch entsteht eher über Themen als über Pathos.

🧍‍♂️ Figuren

Die Schwestern-Achse trägt das moralische Zentrum. Hakara überzeugt als zweifelnde Strategin, Rasha als Produkt einer Welt, die Opfer verlangt. Nebenfiguren liefern kluge Gegenwinkel, bleiben jedoch teils skizzenhaft. Das verhindert gelegentlich echte Nähe.

🕒 Tempo

Viele Perspektiven, viele Schauplätze. Das sorgt für Weite und stetige Bewegung. Ab und an wirken Übergänge wie erzählerische Scharniere, die man hört. Insgesamt jedoch ordentliches Vorwärts-Momentum mit einigen starken Wendepunkten.

✨ Atmosphäre

Nachhall göttlicher Katastrophen, Splitter-Mythologie, Archiv-Staub und Kriegsrat-Kälte. Die Welt ist dicht, ideenreich und glaubhaft beschädigt. Besonders die Relikte der alten Götter verleihen der Serie einen eigenen, wiedererkennbaren Klang.

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The War Beyond ist kluge, großformatige Fantasy mit starker Welt-Logik und einer klaren thematischen Agenda: Verantwortung statt Vorsehung. Der Roman liefert genug Wendungen und Welten-Details, um lange nachzuhallen, verfehlt aber bei den Figuren immer wieder den letzten Funken, der aus Respekt echte Zuneigung macht. Empfehlenswert für Leser, die epische Systeme, religiöse Machtmechanik und politische Verwerfungen schätzen. Wer primär für Charakter-Intimität liest, bekommt Licht und Schatten.

Varanthis-Skala: ★★★☆☆
„Große Welt, große Fragen, gute Ideen – emotional nicht durchgehend auf Siegkurs.“