Drudensang – Geysterzvvang (Review)

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👹 Drudensang – Geysterzvvang: Schwarzer Zauber mit bayrischem Lokalkolorit

Wenn fünf Gestalten aus den Wäldern Bayerns beschließen, ihre Freizeit nicht mit Schuhplattler, Fingerhakeln oder Bloasmusi, sondern mit Black Metal zu verbringen, entsteht so etwas wie Geysterzvvang . Der Titel klingt wie ein Rechtschreibfehler auf einer satanischen Steuererklärung und das Album erfüllt sämtliche Klischees, die man dazu erwartet. Aber: All das wäre auch in zweitägiger Dauerrotation selbst dem kürzesten Söder-TikTok-Mampf-Video vorzuziehen.

🎧 Was erwartet dich?

  • Genre: Black Metal (klassisch, kalt, episch)
  • Vergleichbar mit: Nagelfar, frühe Emperor, aber mit bajuwarischer Hexenzunft im Schlepptau
  • Klangfarbe: Frostbeulen an den Saiten, Kreischgesang aus dem Höllenschlund, und ein Schlagzeug wie Stakkato-Holzhacken auf Eisplatten

Highlights:

  • Geysterzvvang (Intro) – klingt wie eine beschwörende Litanei, die man besser nicht rückwärts anhört.
  • Wydargaenger – Schrill, klassisch, mit eiskaltem Tremolo-Gewitter und dezenten Keys.
  • Blutkreys Teufeley – die böse Nichte von Gundel Gaukeley vielleicht? Wenn der Name nicht schon alles sagt, macht es spätestens das kehlige „Ärrgh“. Herrlich unheilvolles Keyboard.

🏰 Besondere Momente

  • Mystik-Level: Sehr hoch. Corpsepaint, Waldmythos und Null-Interviews. Im Prinzip Szene-Standard, aber wohl nicht in Bayern. Texte in alter Mundart, inspiriert von Druden, Nachtzehrern und Rauhnächten. Krass: Kein Klischee bleibt ungenutzt.
  • Konzept statt Singles: Das Album wirkt eher wie eine schwarze Novelle als eine Track-Sammlung. Episch und ambient, bleibt die Songstruktur klar und ritualhaft zusammenhängend.
  • Produktion: Kommt aus Klangschmiede Studio E, gemixt/mastered von Markus Stock – sauber, unpop, aber beeindruckend klar.

🪓 Fazit:

Das zweite Album, veröffentlicht bei Folter Records (was natürlich wie der Arsch auf den Weihwasser-Eimer passt) ist ein kurzes, aber finster-heftiges Vergnügen. Im Szene-Vergleich findet man hier mehr Substanz als bei vielen Kostüm-Combos und auch weniger Klamauk als üblich. Allerdings ist Geysterzvvang kein Album für jedermann; es ist ein frostiger Waldspaziergang mit einer ordetlichen Dosis Corpsepaint-Boshaftigkeit.

Wer Black Metal hasst, hört hier nur Geschrei. Wer Black Metal liebt, entdeckt eine seltene Mischung aus Klischee-Erfüllung und echter Atmosphäre. So oft gibt es das nun auch nicht. Und Bayern kann eben doch mehr als Blasmusik und Söder-Selfies. Uns hat es jedenfalls ziemlich gut gefallen.

Hammer King – Make Metal Royal Again Albumcover: Ein finsterer, gepanzerter König mit Dornenkrone und maskiertem Gesicht steht in einer steinernen Festung. Er streckt eine Hand nach vorn, an der Marionettenfäden hängen, als würde er unsichtbare Figuren kontrollieren. Der Hintergrund ist dunkel und bedrohlich, der Albumtitel prangt in metallischer Schrift darunter.
Künstler:Drudensang
Albumtitel:Geysterzvvang
Erscheinungsdatum:Mai 2025
Genre:Black Metal
Label:Folter Records
Spielzeit:ca. 30 Minuten
  1. Geysterzvvang
  2. VVydargaenger
  3. Höllenkunst im brennenden Aether
  4. Offenbarung der Lvzier
  5. Blutkreys Teufeley
  6. Miasma

🎥 Feature-Highlight

Komplettes Album-Video zu „Geysterzvvang“ – Drudensang servieren bayerischen Black-Metal mit Ritualtiefe, Schauerfeeling und akkurater Corpsepaint-Schönheit. Offiziell veröffentlicht im Namen von Folter Records über Black Metal Promotion:

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