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🧙‍♀️ Poetisch schöne Wut: Warum Sycorax alle Schlachten gewinnen sollte

Nydia Hetherington lässt Shakespeares unsichtbare Hexe endlich sprechen – und zwar mit der Kraft eines Sonnensturms.


Das Cover des Romans Sycorax von Nydia Hetherington zeigt ein stilisiertes Schiff unter Mondsichel, eingerahmt von zwei weiblichen Gestalten – Symbol für eine feministische Neuerzählung voller Magie, Wut und poetischer Kraft.

🌑 Eine Frau, die fehlt – und genau deshalb alles sagt

Im Original von The Tempest ist Sycorax eine Leerstelle. Eine Abwesenheit mit Ruf. Eine Frau, über die gesprochen wird, aber die nie selbst spricht.
In Nydia Hetheringtons Sycorax ist sie endlich da – und füllt den Raum mit einer Stimme, die brennt.

Was Hetherington hier macht, ist keine Nacherzählung.
Es ist Widergutmachung in lyrischer Prosa.
Sycorax ist kein Märchenwesen. Sie ist krank, einsam, hellsichtig, furchteinflößend – und durch und durch glaubhaft. Ihre Magie kommt nicht aus Elfenstaub, sondern aus Schmerz, Sprache und der Weigerung, einfach zu verschwinden.


🩸 Zwischen Fluch und Feuer: Eine Hexe schreibt sich selbst

Der Roman folgt Sycorax von ihrer Kindheit bis zur Verbannung – als Seherin, als Außenseiterin, als Frau mit einem Körper, der nicht gehorcht.
Doch was sie ausmacht, ist nicht Leidensfähigkeit, sondern Unbeugsamkeit.

„Born of sun and moon, shaped by fire and malady…“
– dieser Satz ist kein Klappentext, das ist Kriegserklärung an jede patriarchale Narration, die Frauen auf Opferrollen reduziert.

Und genau das macht Sycorax so stark:
Es ist Fantasy, die sich nicht entschuldigt.
Weder für Schmerz noch für Wut.
Weder für Körperlichkeit noch für Hexenkraft.


🔮 Shakespeare bekommt Gegenrede – und wir den Text, den wir brauchen

Sycorax ist für alle, die genug haben von gebügelter Fantasy.
Von sauber erzählten Heldengeschichten mit der Tiefe eines Taufbeckens.
Hetherington liefert einen Text, der verletzt, heilt und herausfordert – oft alles gleichzeitig.
Und während andere Romane mühsam den Zauberstab schwingen, reicht hier ein Blick, ein Satz, ein Atemzug – und du weißt:
Diese Frau hat nicht nur Magie. Sie ist Magie.


🏰 Fantasykosmos-Fazit

Sycorax ist kein bequemes Buch.
Es ist so unbequem wie Wahrheit eben oft ist.
Und leuchtend wie eine letzte Warnung.
Wenn Fantasy 2025 ein Herzschlag sein will, dann klingt er genau so:
verflucht, weiblich, und endlich mal wunderbar laut.

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