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🗡️ Andrzej Sapkowski: Der letzte Wunsch – Märchen aus Messerklingen geschmiedet.

Noch bevor Netflix den Hexer zur Popfigur machte, war er ein Mythos. „Der letzte Wunsch“ ist kein typischer Reihenauftakt, sondern eine Sammlung von Geschichten – lose verbunden, stilistisch fein gesponnen, scharf wie ein Silberschwert. Wer Fantasy als bloße Schlachtenorgie versteht, wird überrascht: Sapkowski schreibt mit Witz, Melancholie und bitterem Humor.

Geralt von Riva ist kein Held. Er ist ein Mann mit Klinge und Kodex – in einer Welt, in der Moral oft nur eine bessere Lüge ist.


🧭 Worum geht’s eigentlich?

Ein verwundeter Hexer liegt in einem Tempel. Während er heilt, erinnern ihn Träume und Gespräche an vergangene Aufträge: ein verwunschener Prinz mit tödlichem Gebiss, eine bockige Schönheit mit Ziegenschnute, ein Djinn, der nicht gehorchen will – und eine Zauberin, die mehr in ihm sieht als nur ein Mutantenherz.

Es sind Geschichten über Monster. Und darüber, was ein Monster eigentlich ist.


🔍 Stärken & Schwächen

🎙 Sprecher: Oliver Siebeck (deutsche Stimme von Gerard Butler) bringt genau die richtige Mischung aus rauer Lakonik und innerem Brennen. Jeder Satz sitzt. Jede Pause spricht Bände.

🧙 Ton: Kein Tolkien, kein Martin. Eher wie Grimms Märchen – aber in Alkohol getränkt und mit einem rostigen Dolch neu erzählt. Sapkowski versteht es, europäische Mythen durch einen düsteren Filter zu jagen.

💬 Dialoge: Schnoddrig, schlau, manchmal philosophisch – immer on point. Geralt ist kein Schwätzer, aber wenn er redet, bleibt was hängen.

⚔️ Struktur: Keine epische Reise, sondern episodische Miniaturen. Manche sind tief, manche skurril – alle verbunden durch Geralt selbst.

🐺 Warnung: Wer auf klassische Heldenplots wartet, wird enttäuscht. „Der letzte Wunsch“ ist kein Anfang im traditionellen Sinne. Es ist ein Fenster in eine zersplitterte Welt – und ein Blick auf einen Mann, der lieber schweigt, als sich zu rechtfertigen.


🧵 Markanter Moment

Geralt trifft auf die Striege – eine verfluchte Königstochter, ein Monster mit Geschichte. Statt sie zu töten, kämpft er gegen die Nacht selbst – und gegen den Zorn einer Welt, die ihre eigenen Kinder frisst. Dieser Kampf ist keine Show – er ist Symbol.


📜 Fazit

Ein Magier von Erdsee ist kein Fantasy-Rausch, sondern ein stilles Ritual. Wer zuhört, taucht ein in eine Welt der Inseln, der wahren Namen und der inneren Stille.

Diese Hörbuchfassung verleiht dem Text genau den Raum, den er braucht – nichts drängt sich auf, alles schwingt nach. Eine poetische Reise, die nicht laut sein muss, um lange zu wirken.


🌟 Bewertung

★★★★★ – „Düster, weise, unvergesslich – ein Klassiker der anderen Art, großartig gelesen.“

Cover des Hörbuchs „Ein Magier von Erdsee – Die Erdsee-Saga I“ von Ursula K. Le Guin, gelesen von Oliver Siebeck und Luise Lunow. Das Bild zeigt eine farbenfrohe Illustration mittelalterlich anmutender Dächer vor einem sanft hügeligen Hintergrund. Stilisiert, märchenhaft, mit warmem Licht und ruhiger Atmosphäre. Unten links das Logo von Hörbuch Hamburg.
Autor:Andrzej Sapkowski
Titel:Der letzte Wunsch
Sprecher:Oliver Siebeck
Hörbuchverlag:Audible Studios
Laufzeit:12:09 Stunden
Art:Ungekürzte Lesung
Reihe:The Witcher (Prequel), Band 1
Erschienen:2017 (deutsche Hörbuchfassung)
Sprache:Deutsch
Plattform:Audible

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