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✍️ Wenn Game-Autoren Bücher schreiben: Baldur’s Gate Entwickler und ihre Meisterwerke

Drei Baldur’s-Gate-Autor:innen veröffentlichen am laufenden Meter Fantasyromane – wir haben reingelesen. Und jetzt brauchen wir Heiltränke. Gut, dass wir GameStar dafür zumindest nicht auf den Bezahlleim gekrochen sind.

GameStar teasert großspurig: „Neun Fantasybücher der BG3-Autor:innen, die du nicht verpassen darfst“. Hinter einer Paywall natürlich. Mit erfundenen Meisterwerken. Sorry, so verarscht man die eigenen Leser, Leute!
Wir sagen: Spart euch die Euros – und haben die echten „Meisterwerke“ gefunden. Ohne Bullshit. Ohne Fantasie – dafür mit sehr realen Leseerfahrungen.

Und die sind, sagen wir … durchaus geeignet für digitale Dämonenbeschwörungen. Literarische Ehrfurcht erzeugen sie nicht.


1. 🪓 Rachel Ní Chuirc – Knights of Eternity (Trilogie)

Calamity. Desecrate. Divinity.
Drei Bücher, ein Muster: LitRPG in der Arcade-Hölle.

Zara the Fury, ehemals pixelbasierte Antagonistin, erwacht in ihrer eigenen Spielwelt und muss sich zurechtfinden. Klingt erstmal charmant meta – liest sich aber wie der Dialogbaum eines Tutorial-Golems.
Die Sprache? Funktional wie ein Startmenü. Die Handlung? Als hätte ein Zufallsgenerator „Moral“, „Schwertkampf“ und „Metaebene“ gewürfelt.
Nur leider hat niemand gewonnen.

Empfohlen für: Menschen, die RPG-Welten lieben, aber bei Sprache gern die Tastenbelegung ignorieren.

Calamity bei Amazon


2. 🧪 Brian J. Nordon – Quest Academy (4 Bände bisher)

Silvers. Scavengers. Saviors. Legacies.
Also alles, was nach generischem Random-Name-Generator klingt – und exakt so liest es sich auch.

Salvatore Argento (ja, wirklich) wird widerwillig Held, trainiert in einer Academy, kämpft gegen Dämonen, trägt vermutlich schwarze Stiefel mit goldener Ziernaht – und nein, wir machen das nicht nur schlecht, weil wir gemein sind.
Wir machen das schlecht, weil’s exakt so klingt: Als hätte man My Hero Academia, Harry Potter und Diablo 2 in einem PDF zusammengeklebt – und dann vergessen, es noch mal zu lesen.

Empfohlen für: Leser mit Toleranz für Plot-Exposition auf Wikipedia-Niveau.

Silvers bei Goodreads


3. 🐺 Jack Fields – Scarlet Citadel (und Scarlet Blade)

Walking Shadow-Reihe.
Klingt cool. Ist auch cool. Für exakt fünf Seiten. Dann wird’s eine Mischung aus Straßenmagie, Faustkämpfen und YA-Antihelden-Stöhnen.

Hauptfigur Gormon Hughes (Klingt wie ein Biolehrer mit Messer zwischen den Zähnen) kämpft sich durch eine Gladiatoren-Untergrundloge namens Scarlet Citadel. Mit dunkler Magie, Schulden, und inneren Monolog, der nie aufhört.
Das Ganze wirkt wie ein Anime-Pitch, der zu oft „gritty“ gesagt hat – und sich selbst dabei am Ende vergessen hat.

Empfohlen für: Leute, die Urban Fantasy mögen, aber niemals Fragen an Realität und Autorentalent stellen.

Scarlet Citadel bei Goodreads


🩸 Unser Urteil:

Diese Bücher sind nicht alle komplett katastrophal – aber sie sind durchschaubar, glatt und völlig unmagisch.
So, als hätten die Autoren ihre eigenen Dialogzeilen vermisst und sich gesagt: Na gut, dann halt selbstverlegen.
Und hey: Das ist mutig. Aber auch ein bisschen wie ein Barde ohne Laute – man spürt den Willen, aber nichts klingt.

Und GameStar: Dafür lässt man sich schon aus Gründen der Ehre nicht bezahlen!