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📚 9 Fantasy-Bücher, die „jeder gelesen haben sollte“ – laut ScreenRant (und was wir davon halten)
Spoiler: Die Liste ist solide. Aber sie riecht verdächtig nach „Was sagt ChatGPT, wenn man’s fragt?“ Wir kommentieren sie trotzdem. Denn was wären wir ohne bissige Fußnoten zur Popkulturpädagogik?
🪄 9. Circe – Madeline Miller (Ich bin Circe)
ScreenRant meint: Feministische Neuinterpretation der griechischen Mythologie mit viel Pathos, ein bisschen Odysseus und jeder Menge Empowerment.
Wir sagen: Solide. Aber dass Miller Circe zur Identifikationsfigur der Generation Pinterest macht, ist nicht jedermanns Becher Ambrosia.
Literarisch okay, aber wer Mythos mag, bekommt bei Le Guin oder Gene Wolfe mehr Welt und weniger „Instagram trifft Ilias“.
🐟 8. Kafka on the Shore – Haruki Murakami (Kafka am Strand)
ScreenRant meint: Japanischer Magischer Realismus für alle, die auch mal Katzen reden hören wollen.
Wir sagen: Großartiges Buch. Aber Fantasy?
Magischer Realismus ≠ Fantasy. Das ist, als würde man sagen: „Wer Game of Thrones mag, sollte mal Faust lesen.“
Schräg, aber nicht falsch. Nur: Passt das auf eine „Fantasy-Muss“-Liste? Eher als Gastauftritt.
🐢 7. Small Gods – Terry Pratchett (Einfach göttlich)
ScreenRant meint: Einstiegspunkt in Discworld, satirisch, klug, freistehend.
Wir sagen: Ja. Punkt.
Pratchett ist wie Douglas Adams mit Sandalen – und Small Gods zeigt, wie Fantasy als Religionssatire funktionieren kann, ohne dass einem der Glaube implodiert.
Wenn du nur ein Discworld-Buch liest, dann dieses. Danach willst du eh alle.
💫 6. One Hundred Years of Solitude – Gabriel García Márquez (Hundert Jahre Einsamkeit)
ScreenRant meint: Magischer Realismus again, diesmal in Kolumbien, mit Familien, Tod und Schicksal.
Wir sagen: Meisterwerk, ja – aber siehe Punkt 8.
Wir klauen nicht dem Feuilleton seine Bücher, um sie Fantasyfans unterzujubeln.
Oder anders: Wer hier Fantasy erwartet, bekommt eine Elegie. Wer eine Elegie will, bekommt Weltliteratur. Aber kein Schwert.
🌀 5. A Wizard of Earthsea – Ursula K. Le Guin (Ein Magier von Erdsee)
ScreenRant meint: Klassischer Bildungsroman, ernst, poetisch, introspektiv.
Wir sagen: Pflichtlektüre. Und zwar nicht, weil „jeder es gelesen haben sollte“, sondern weil es dir was beibringt.
Le Guin schreibt nicht über Magie – sie schreibt Magie. Und das mit mehr Tiefe als so mancher 9-Bände-Kontinent-Schaffer mit Glossarzwang.
💘 4. The Princess Bride – William Goldman (Die Brautprinzessin)
ScreenRant meint: Ironisch, charmant, postmodern vor der Postmoderne. Und ja, auch rührend.
Wir sagen: Ein Wunder von Buch. Und ein Einhorn in der Fantasy: funktioniert gleichzeitig als Satire, Romanze und Actionfarce.
Goldman schafft, woran viele Fantasyautoren scheitern: Stil ohne Steifheit.
Und wer nur den Film kennt, hat die halbe Magie verpasst.
🦁 3. The Lion, the Witch and the Wardrobe – C. S. Lewis (Der König von Narnia)
ScreenRant meint: Klassiker. Christlich gefärbt. Portal-Fantasy pur.
Wir sagen: Kitsch und Kalkül, aber mit Stil.
Ja, es ist ein Missionswerk mit Löwen. Ja, Aslan ist Jesus. Aber auch: Narnia hat Charme, Tiefe und sprechende Biber.
Wenn du 10 bist, ist das ein Wunder. Wenn du 30 bist, ist es ein theologisches Wimmelbild.
🧙 2. Harry Potter and the Sorcerer’s Stone – J. K. Rowling (Harry Potter und der Stein der Weisen)
ScreenRant meint: Einstieg in ein modernes Fantasyuniversum, das jeder kennt. Muss man gelesen haben.
Wir sagen: Nein.
Nicht weil es schlecht ist – sondern weil „kennen“ ≠ „lesen müssen“.
Die Magie war real. Aber das „Must-Read“-Label fühlt sich heute an wie ein aufgewärmter Schokofrosch: klebrig, ein bisschen hohl und mit Sammlerwert nur aus Nostalgie.
Harry Potter ist Popkultur, nicht Kanon. Deal with it.
🧳 1. The Hobbit – J. R. R. Tolkien (Der Hobbit)
Wir sagen: Absolut richtig.
Das hier ist nicht nur der Anfang von allem – es ist Fantasy, wie sie gemeint war, bevor sie von Franchises, Prequels und Extended Editions verschlungen wurde.
Ein gemütliches Buch mit tödlichem Drachen. Mehr muss man über das Genre eigentlich nicht wissen.
🎯 Fantasykosmos-Fazit:
Die Liste?
Solide, stellenweise mutig, stellenweise clickbaitig weichgekocht.
Aber hey – immerhin kein Eragon, kein Name of the Wind und kein Brandon Sandersons 1287-Seiten-PDF mit Kapitel-Generator™.
Wir sagen: Lies Pratchett, Le Guin, Tolkien – und dann das, was dich reizt.
Denn Fantasy ist keine To-do-Liste. Sie ist ein verdammtes Portal. Und da entscheidet nicht ScreenRant, sondern du, ob du durchgehst. Und deinen Weg findest du garantiert selbst.